Das erste Halbjahr 2009 kann aus Arbeitsmarkt-Sicht durchaus als Katastrophe bezeichnet werden. Von Anfang Jänner bis Ende Juni 2009 betrug die durchschnittliche Arbeitslosigkeit 9,8 Prozent. Das trug Kärnten im direkten Bundesländer-Vergleich den wenig rühmlichen ersten Platz ein.
Zum Vergleich: Salzburg und Oberösterreich wiesen fast halb so viele Arbeitslose auf, die Quoten der beiden Länder lagen etwas über fünf Prozent. In den ersten sechs Monaten waren in Kärnten an jedem einzelnen Tag durchschnittlich 21.000 Menschen ohne Job.
Höhepunkt noch nicht erreicht
Josef Sibitz, Chef des Arbeitsmarktservice: „Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals schon solche Werte gab.“ Für Sibitz ist der Talboden noch nicht erreicht: „Die Arbeitslosigkeit wird auch 2010 weiter zulegen. Ich sehe wenig Licht für nächstes Jahr.“
Bedrohlich ist aber auch der Blick in die einzelnen Berufssparten und hier vor allem die Analyse der Lage des in Kärnten so wichtigen Tourismus. In den Sommermonaten sollte hier eigentlich der Arbeitsmarkt florieren – macht er aber nicht! Sibitz: „Ende Juni war in Kärnten die Arbeitslosigkeit in Tourismusberufen um 39,5 Prozent höher als Ende Juni des Vorjahres.“ Eine Erklärung für den Experten: Krisenbedingt fahren weniger Leute auf Urlaub, es wird daher weniger Personal gebraucht.
Auch Handel von Krise betroffen
Die Krise erfasst aber auch eine zweite Branche, die bisher eher resistent gegen die Krise war, mit voller Wucht: den Handel. Auch hier stieg die Arbeitslosigkeit Ende Juni gegenüber dem Vorjahr um bedrohliche 20 Prozent.
von Fritz Kimeswenger (Kärntner Krone) und kaerntnerkrone.at
Symbolbild
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