„Nach dem Steinschlag konnte die Polin am Glockner nicht mehr weiter“, schildert Flugretter Gerhard Eder: „Ihr Partner hatte mit Eisschrauben und Bandschlingen einen Standplatz eingerichtet und den Notruf abgesetzt.“ Doch wegen hoher Windgeschwindigkeiten gestaltete sich die Seilbergung in einer Höhe von 3.500 Metern als schwierig. Eder: „Die Polin, die nur leicht verletzt war, wurde in das Krankenhaus Lienz geflogen. Die beiden hatten jedenfalls Riesenglück!“
Polizeibergführer Franz Dullnig: „Dass war unvernünftig von den Polen, dass sie um die Mittagszeit, im Hochsommer und bei so vielen Bergsteigern durch die Rinne aufgestiegen sind.“ Die Pallavicini-Rinne sollte im Frühjahr oder Herbst begangen werden. Und dann nur sehr zeitig in der Früh, sonst ist die Steinschlaggefahr zu groß, denn schon einige Alpinisten wurden in der Rinne erschlagen.
Ehefrau rettet bewusslosen Gatten
Ihrem eigenen Mann (53) das Leben gerettet, hat am Donnerstagvormittag eine 49-Jährige. Das Paar aus Ferndorf war in den sogenannten "Raderwänden" in Malta in eine unbekannte Freikletterroute mit dem Schwierigkeitsgrad 7 eingestiegen. Dabei stürzte der vorauskletternde Mann aus bisher unbekannter Ursache in das etwa 15 Meter lange Sicherungsseil.
Die Frau konnte den Sturz halten und ihren bewusstlosen Gatten bis zum Einstieg der Kletterroute abseilen. Danach verständigte sie über Handy die Rettungszentrale. Die Besatzung des Rettungshubschraubers RK1 konnte den Schwerverletzten und dessen Frau mittels Seilwinde aus der Wand bergen. Danach wurde der Kletterer ins Landeskrankenhaus Villach geflogen.
Slowene kam vom Steig ab
Auch ein Slowene (27) geriet am Donnerstag in Bergnot. Der Mann stieg von der Frischaufhütte im slowenischen Logartal allein in Richtung Mrzala Gora (Grenzberg zwischen Österreich und Slowenien) auf. Dabei kam er vom Steig ab und geriet in einer Seehöhe von etwa 2.000 Metern in steiles felsiges Gelände, wo er nicht mehr weiter konnte.
Über sein Handy rief er Hilfe. Wegen des starken Windes war ein Hubschraubereinsatz allerdings nicht möglich, worauf ein Alpineinsatz mit der Bergrettung Bad Eisenkappel und der Alpinen Einsatzgruppe Wolfsberg eingeleitet wurde.
Neun Mann des Bergrettungsdienstes und drei Mann der Alpinen Einsatzgruppe stiegen zu Fuß über die Vellacher Kotschna auf und fanden den Wanderer abends unversehrt, aber erschöpft. Der Slowene wurde zum Steig der Frischaufhütte geleitet und dort der slowenischen Bergrettung übergeben.
Symbolbild
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