Als Arbeiter getarnt

Täter plündern Wohnung vor Augen der Nachbarn

(Bild: APA/Rober Jaeger)

Die Einbrecher zogen sich Arbeitsmonturen an, schafften als "Angestellte einer Spedition" seelenruhig Diebesgut aus einer Wohnung am Alsergrund. Vor den Augen der Nachbarn, niemand ahnte etwas. Diese Geschichte zeigt: Die Täter in der Bundeshauptstadt werden immer dreister, immer ungenierter. So richtig aufhalten kann sie mittlerweile scheinbar niemand mehr.

Maozou Zhu ist Besitzers des Asia-Restaurants "Lili", das er mit seiner ganzen Familie betreibt, und sie alle arbeiten hart für ihr Geld. Die gemeinsame Wohnung ist gleich ums Eck, an schönen Tagen steht der 33-Jährige im Gastgarten und kann auf die Fenster seines Wohnzimmers blicken. Leider war der Tag des Einbruchs vor wenigen Wochen kein sonniger, es regnete – und im Garten saß niemand.

"Alles war durchwühlt"
"Ich war bei meiner Mutter im Spital, meine Familie arbeitete im Lokal", so der Familienvater. Nach 15 Uhr wollten sie sich für ein paar Stunden hinlegen, machten die Wohnung auf und standen in einem Trümmerhaufen. Zhu: "Alles war durchwühlt. Laptops, Schmuck und Kameras gestohlen."

Privat-Recherchen ergaben: Die Täter traten als ganz normale Mitarbeiter einer Umzugsfirma auf, niemandem kam die alltägliche Situation auffällig vor. Der 33-Jährige: "Zweimal wurde in meinem Restaurant schon eingebrochen, einmal in meiner Wohnung." Keiner der Täter wurde geschnappt.

von Michael Pommer, Kronen Zeitung
Symbolbild