Gespenstisch gut

Ghostbusters – The Video Game

Spiele
25.06.2009 16:40
Peter, Egon, Ray und Winston sind zurück: Zum 25. Jubiläum des "Ghostbusters"-Streifens feiern die Geisterjäger in "Ghostbusters – The Video Game" ihre Wiederauferstehung auf der PS3. Im Herbst sollen dann auch PC-, Xbox-360- und Wii-Besitzer in den Genuss des neuen Schauermärchens aus der Feder von Dan Akroyd (Dr. Raymond "Ray" Stantz) und Harold Ramis (Dr. Egon Spengler), den beiden Originalautoren des Kino-Blockbusters kommen. krone.at hat Manhattan bereits von den Geistern befreit und verrät dir, was dich erwartet.

Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Finsterling Vigo unter Zuhilfenahme der New Yorker Freiheitstatue vernichtet worden ist. Doch noch immer treiben Geister und andere Spukgestalten in Manhattan ihr Unwesen. Als neuer Kadett der Geisterjäger heuert der Spieler gerade rechtzeitig an, um Peter, Egon, Ray und Winston im Kampf gegen Ivo Shandor, dem Marshmallow-Mann und anderen düsteren Gestalten unter die Arme zu greifen.

Vornehmliches Instrument zur Geisterbekämpfung ist ein auf den Rücken geschnalltes Protonenpack, mit dessen Hilfe sich Geister so lange brutzeln und mürbe klopfen lassen, bis sie müde sind und unter großem Einsatz der Analogsticks in eine vorher ausgelegte Falle gezerrt werden können. Dass man dabei in diese nicht hineinsehen und auch die Protonenstrahlen nicht kreuzen sollte, dürfte sich für Geisterjäger-Connaisseure von selbst verstehen.

Im weiteren Spielverlauf gesellen sich gegen bare Münze neue Funktionen zum Protonenpack hinzu. Unter anderem können dann Geister verlangsamt oder markiert werden, um sie auch aus großer Distanz oder ums Eck unter Beschuss nehmen zu können. Als am praktischsten erweist sich jedoch die Schleimerweiterung, mit deren Hilfe Besessene von ihren Quälgeistern befreit werden können oder sich grüne Schleimfäden spinnen lassen. Diese ziehen sich mit der Zeit zusammen und eignen sich somit zur Lösung der diversen Schalterrätsel.

Was im Gepäck eines echten Geisterjägers ebenfalls nicht fehlen darf, ist das PKE-Meter, mit dessen Hilfe sich psychokinetische Energien ausfindig machen lassen. Immer wieder gilt es so in beinahe stockdunkler Finsternis den paranormalen Phänomenen auf die Spur zu kommen. Zugleich können mittels PKE-Meter im Spiel versteckte Sammel-Items, sogenannte Artefakte, gefunden werden. Diese, darunter etwa spukende Bärte oder Teddybären, versorgen den Spieler mit amüsanten Hintergrunddetails und verleihen dem Spiel zusätzliche Atmosphäre.

Die Atmosphäre - schwebende Bücher, quietschende Türen und dergleichen Spukiges mehr - ist es schließlich auch, die "Ghostbusters – The Video Game" so besonders macht und vom Rest der anderen, oftmals kläglich gescheiterten "Filmverspielungen" positiv unterscheidet. Zwar hat der Titel bis auf das Aufspüren der Geister mittels PKE-Meter und dem anschließenden Beseitigen per Protonenpack in spielerischer Hinsicht nur wenig zu bieten; dass dennoch keine Langeweile aufkommt, hat das Spiel seiner grandiosen Rahmenhandlung und den hervorragenden Dialogen zu verdanken.

Für letztere konnte Publisher Atari nicht nur die Originalbesetzung, bestehend aus Dan Akroyd, Harold Ramis, Bill Murray und Ernie Hudson, gewinnen, sondern auch die bekanntesten Nebendarsteller, darunter William Atherton (Walter Peck), Annie Potts (Janine) und Brian Doyle-Murray als New Yorks Bürgermeister Jock Mulligan. Sie hauchen den Figuren nicht nur Leben ein, sondern verleihen dem Spiel auch die nötige Portion Witz und Humor (Stichwort: "Hört mal, ich glaube, ich rieche etwas!"), so dass "Ghostbusters – The Video Game" mit Fug und Recht als die inoffizielle Fortsetzung der Kinofilme bezeichnet werden kann.

Die Ingame-Grafik kann zwar nicht ganz mit den aufwändig gerenderten Zwischensequenzen mithalten, was dem "Ghostbusters"-Feeling jedoch keinen Abbruch tut. Neben bereits bekannten Schauplätzen wie dem Sedgewick Hotel oder der Bibliothek führt das Spiel die Geisterjäger in wahrlich schauderliche Parallelwelten, ehe es – ganz klassisch – auf einem Friedhof im Central Park zum großen Showdown kommt. Bis dahin vergehen allerdings gut und gerne zehn bis zwölf Stunden, in denen der Spieler dank Physik-Engine zahlreiche Räumlichkeiten in seine Einzelteile zerlegen und sich am farbenfrohen Tanz der Protonenstrahlen erfreuen konnte.

Im Anschluss an den Einzelspielermodus dürfen Teile der Kampagne auch zu viert via PSN gemeistert werden, was das Einfangen der Geister, insbesondere aber das Erledigen der Boss-Gegner erleichtert. Gerade gegen Ende der Kampagne ziehen die virtuellen Kollegen nämlich öfter den Kürzeren und müssen auf Knopfdruck wiederbelebt werden. Selbst im leichtesten von insgesamt drei Schwierigkeitsgraden kann es dann noch mal hektisch werden. Insgesamt darf der KI aber ein gutes Zeugnis ausgestellt, leisten Venkman und Co. doch auch ohne eigenes Zutun solide Arbeit.

Fazit: Ob es gleich 25 Jahre hätten sein müssen, sei einmal dahingestellt. Publisher Atari hat jedenfalls gut daran getan, im Fall von "Ghostbusters – The Video Game" nicht vorschnell zu handeln. Herausgekommen ist demnach auch kein lieblos hingeklatschtes Spiel zum Film, sondern ein eigenständiges Werk, das sich, nicht zuletzt aufgrund der Mitarbeit der Originalbesetzung, hervorragend in die "Ghostbusters"-Welt einfügt bzw. diese ergänzt. Story, Humor und Präsentation passen wie die Faust aufs Auge, weshalb Fans der Filme, aber auch all jene, denen die Lust nach guter Unterhaltung steht, bedenkenlos zugreifen können.

Plattform: PS3 (getestet), PS2; ab Herbst: Xbox, PC, Wii, DS
Publisher: Atari
krone.at-Wertung: 9/10

von Sebastian Räuchle

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