Unheimliche Serie

Airbus streift Gangway auf Belgrader Flughafen

Ausland
12.06.2009 08:35
Die Serie von Airbus-Zwischenfällen nimmt offenbar kein Ende: Eine Air-France-Maschine hat Donnerstagmittag auf dem Belgrader Flughafen beim Einparken eine Gangway gestreift. Der aus Paris kommende Airbus 319 habe mit einer Tragfläche den Passagierschlauch gerammt, der vom Flughafengebäude in die Maschine führt, berichteten die Medien übereinstimmend in Belgrad. Vor diesem Zwischenfall musste ein Airbus nach einem Feuer im Cockpit auf der Pazifikinsel Guam notlanden.

Die 70 Personen und die sechs Besatzungsmitglieder konnten unverletzt das Flugzeug verlassen und wurden mit anderen Maschinen nach Paris geflogen. Der beschädigte Airbus ist in Belgrad zurückgeblieben.

Air France und der Flughafen hätten sich gegenseitig die Schuld an dem Zwischenfall in Belgrad zugeschrieben, schrieb die Zeitung "Blic". Die Gangway sei fehlerhaft postiert gewesen, behauptete die Fluggesellschaft. Demgegenüber hat der Flughafen Fahrfehler des Piloten für den Unfall verantwortlich gemacht. Am Freitag sollen Vertreter der serbischen Luftfahrtbehörden die Unfallstelle begutachten.

Feuer im Cockpit: Airbus muss notlanden
Ebenfalls am Donnerstag hatte ein Feuer im Cockpit die Piloten eines Airbus A330 zur Notlandung auf der Pazifikinsel Guam gezwungen. Die 203 Menschen an Bord kamen mit dem Schrecken davon. Die Piloten brachten das Flugzeug gleichen Modells wie die vor Brasilien abgestürzte Air-France-Maschine sicher zu Boden, teilte die australische Fluggesellschaft Jetstar am Donnerstag in Sydney mit. Offenbar gab es Probleme mit dem Heiz-Element in einer Scheibe.

"Viele Leute wussten nicht, was los war. Sie wurden geweckt, als durchgesagt wurde, dass wir in Guam landen", sagte ein Passagier im australischen Rundfunk. Die, die wach waren, hätten einen ungewöhnlichen Geruch bemerkt. "Als wenn jemand etwas kochen würde." Die Piloten wurden vier Stunden nach dem Start in Osaka in Japan plötzlich auf Flammen am rechten Cockpit-Fenster aufmerksam und aus ihrer Routine gerissen. Sie streiften die Sauerstoffmasken über, erstickten die Flammen mit dem Feuerlöscher, sendeten das Mayday-Notsignal aus und steuerten den nächsten Flughafen an.

Guam liegt im Pazifik zwischen Japan, den Philippinen und Hawaii. Die Insel ist ein gut 500 Quadratkilometer großes Außengebiet der USA mit 170.000 Einwohnern, das vor allem durch den US-Stützpunkt Andersen Airforce Base bekannt ist. Die Passagiere wurden dort in Hotels untergebracht und sollten später weitergeflogen werden.

"Wir haben so etwas noch nie zuvor erlebt"
Flug JQ20 war am Mittwochabend (Ortszeit) in Osaka mit Kurs auf die Ostküste Australiens gestartet. An Bord waren überwiegend japanische Urlauber. Die Maschine war nach Angaben von Jetstar-Chef Geoff Buchanan wie die Air France-Maschine, die am Pfingstmontag mit 228 Menschen an Bord abgestürzt ist, etwa zwei Jahre alt. Im Air-France-Fall rätseln die Ermittler noch über die Absturzursache. Nach Buchanans Angaben war der Jetstar-Airbus am 6. Mai von Qantas-Ingenieuren gewartet worden. Jetstar ist die Billigfluglinie der australischen Qantas.

"Das Fenster ist das, was original vom Hersteller eingebaut war", sagte er Reportern. "Wir haben so etwas nie zuvor erlebt. Es ist natürlich zu früh, über den Grund zu spekulieren. Wir werden eine umfangreiche Untersuchung vornehmen, mit Qantas-Ingenieuren und den zuständigen Behörden." Nach seinen Angaben zeigte der Bordcomputer ein Problem mit dem Heiz-Element an. Die australische Flugsicherheitsbehörde schickte vier Ermittler nach Guam.

Scheibe von russischem A320 gerissen
Auch ein Airbus der Fluggesellschaft Aeroflot musste am Donnerstag notlanden. Die Piloten des A320 mit 122 Menschen entdeckten auf dem Flug von Jakutsk nach Moskau einen Riss in der Scheibe. Das teilten die Behörden nach Angaben der Agentur Interfax mit. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden.

In Kanada war am Dienstag eine Maschine nach einem Feuer notgelandet. Der Brand war in der Toilette einer Boeing 767-300 der American Airlines mit 206 Menschen an Bord ausgebrochen. Vermutlich war ein defekter Lüftungsventilator Ursache des Feuers. Die Maschine war auf dem Weg von New York nach Zürich.

Symbolbild

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