Der erste Satz des Schweizers bei der Pressekonferenz, zu der auch seine Freundin, seine Familie, die Ärzte und mehr als 100 Journalisten kamen, lautete: "Ich bin froh, hier zu sein und euch alle zu sehen. Ich bin so vielen Leuten enorm dankbar!" An den Unfall selbst kann sich der Schweizer nicht erinnern: "Ich wusste nichts mehr. Nicht, was für ein Jahr ist, auch nicht, wie alt ich bin. Nicht einmal, dass ich ein guter Skifahrer gewesen bin. Die Erinnerung kam nur ganz langsam zurück. Meine ersten fassbaren Gedanken habe ich erst, seit ich hier in Bern bin", sagte er.
Wie schwer der Neustart war, erzählte Albrecht anhand von Liegestützen und Schmetterlingen. Nicht einen einzigen Liegestütz schaffte der Leistungssportler bei seinem ersten Versuch, als er einen Schmetterling sah wusste er zwar, was das ist, konnte sich aber an den Namen nicht erinnern.
Bilder von der Pressekonferenz findest du in der Infobox!
Der Kombinationsweltmeister von Aare 2007 und vierfache Weltcupsieger hat sich den Sturz, bei dem er sich ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Lungenquetschung zuzog, mittlerweile schon angeschaut. Emotional getroffen hat ihn das nicht, sagte er. "Es ist wirklich emotionslos gewesen. Ich habe gewusst, ich bin es selber, aber es fehlt die Verbindung. Es kam mir vor, als sehe ich einen fremden Menschen stürzen", erklärte Albrecht.
"Ich will wieder Rennfahrer werden"
"Ich freue mich nun auf daheim. Und denke auch ans Skitraining. Übergeordnet ist jedoch die Gesundheit, ich will aber wieder Skirennfahrer werden. Ich werde es noch einmal probieren," kündigte der Sportler auch schon sein Comeback an. Ob das klappt, bleibt aber offen. "Es ist noch weit weg, ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde. Ich bin wieder wie ein Juniorathlet der hofft, in den Weltcup zu kommen. Es liegt viel Arbeit vor mir", sagte der Rennläufer, dessen Sponsor trotz unsicherer Zukunft seinen Vertrag verlängert hat. Der größte Wunsch sei, "gesund zu werden. Dann wird sich alles zeigen."
Die Gefahr fähr immer mit
Dass die Gefahr immer mitfährt, dessen ist er sich mehr als je zuvor bewusst. "Ich hatte schon viel schwere Stürze, aber noch nie ist was passiert. Der Sprung schaut auf dem Video schon enorm aus. Aber wenn du Skirennfahrer bist und mit 140 km/h fährst, kann dir immer was Schlimmes passieren. Man kann große Fehler machen und es passiert nichts, und du kannst kleine Fehler machen und es passiert viel", meinte er.
Albrecht präsentierte sich in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Never Give Up" und wird eine Initiative zur Unterstützung von zwei Hilfsorganisationen bei Hirn-Verletzungen starten.
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