Mediensatire

Medienansturm bei Premiere der “Pension F.”

Wien
24.02.2009 10:41
Dieses Medienecho haben normalerweise nicht einmal Burgtheater-Premieren: Vor über 50 akkreditierten Medienvertretern, jeder Menge Fotografen und sieben Kamerateams wurde am Montagabend an der Wiener Off-Bühne 3raum-anatomietheater eine "ultimative Mediensatire" uraufgeführt. Das von Theatermacher Hubsi Kramar (Bild, rechts) und dem Projektdesigner Hermann Fritzl konzipierte Stück heißt nun "Pension F. ehemals Pension Fritzl" und wurde zu einem über dreistündigen Spektakel.

Die Medienvertreter mussten vom Untertitel "Im Keller unterm Teppich - tiefer geht's nicht mehr. Erstes globales Volkstheater - alle spielen mit, alle spielen sich selbst" den letzten Teil durchaus ernst nehmen. Während nämlich vor dem Theatereingang vorsorglich die Polizei patrouillierte und bewachte, wurde bereits unmittelbar nach der Aufführung die ungeschützte Bühne von BBC, RTL, ATV, Puls4, ORF und Al-Jazeera gestürmt.

Medienvertreter als bereitwillige Mitspieler
Kramer gab nun unter gleißendem Scheinwerferlicht ein Interview nach dem anderen. So hat ein wesentlicher Teil er Dramaturgie funktioniert und in den Medienvertretern bereitwillige Mitspieler gefunden. Für die zweite Vorstellung sind weitere Kamerateams aus Dänemark, Holland, Russland und der Schweiz akkreditiert.

"Das Stück hat ganz klassisch drei Akte"
Das Stück, das sich sowohl mit familiärer wie auch mit medial ausgeübter Gewalt auseinandersetzt und verschiedene Aspekte der österreichischen Politik und Gesellschaft aufs Korn nimmt, ist eine anarchische Mischung aus Revue und Satire, Musik und Gesang, Trash und Video, Medienkritik und Improvisation. Im Vorfeld hatte es heftige Angriffe von Boulevardmedien gegen das Stück und seine Macher gegeben, eben diese finden sich nun als Teil der Inszenierung wieder.

"Das Stück hat ganz klassisch drei Akte", erklärte Hermann Fritzl im Gespräch. "Der erste war das weltweite Echo auf unsere Ankündigung, der zweite passiert heute Abend, und der dritte werden die weiter wirkenden Reaktionen darauf sein." Das ganze Projekt soll in Buchform dokumentiert werden, "weil wir glauben, dass wir dem Theatralischen noch das Analytische hinzufügen sollten".

Information und Karten unter 0650/32 33 377 oder im Internet: siehe Infobox!

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