Rechtsaußen

Weitere Neonazi-Anschläge angekündigt

Oberösterreich
16.02.2009 15:22
Am Samstag ist die Gedenkstätte am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen mit rechtsradikalen Schmierereien geschändet worden. Unbekannte hatten an die Mauer der Anlage in etwa 70 Zentimeter großen Lettern den Schriftzug "WAS UNSEREN VÄTERN DER JUD IST FÜR UNS DIE MOSLEMBRUT SEID AUF DER HUT! 3. WELTKRIEG - 8. KREUZZUG" geschmiert. In einem deutschen Neonazi-Forum wurden jetzt weitere Anschläge angekündigt.

So schreibt ein User namens "Johann D", der nach eigenem Bekunden in der Steiermark lebt: "Horrorshow statt Freier Wille, und daher war es mit Sicherheit nicht der letzte 'Anschlag' auf diese Stätte der Umerziehung."

Begeisterung und Probleme mit der deutschen Sprache
Großteils löste die Aktion in dem Forum Begeisterung aus: "Guter Spruch gefällt mir", meint ein User, ein weiterer findet ihn "amüsant und intelligent", einer formuliert den Thread-Titel von "Arbeitslager Mauthausen geschändet" in "Arbeitslager Mauthausen wurde beschriftet" um. Ein weiterer meint, es sei "der springende Punkt, das deutsche Volk vor der kompletten Zerstörung des Volkskörpers durch die Moslems zu warnen (...) Das nicht alle Kanacken Moslems sind, interessiert dabei nicht weiter, der Moslem dient hier mehr als Synonym für die komplette Schaar unserer lieben Kulturbereicherer (...)" (Rechtschreib- und andere Fehler im Original, Anm.).

Experte vermutet Urheber in der "Österreich-Fraktion"
Heribert Schiedel, Rechtsextremismus-Experte im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), meinte zur möglichen Urheberschaft der Schmierereien: "Linientreue" Neonazis würden niemals positiv auf einen Kreuzzug Bezug nehmen. Ähnlich Rechtsextremismus-Experte und Buchautor Wolfgang Purtscheller: "Es ist nicht typisch neonazistisch. Es gibt zwei Fraktionen, die Österreich- und die großdeutsche Fraktion. Der Hinweis auf einen achten Kreuzzug deutet auf die Österreich-Fraktion."

"Nicht zu tolerieren"
Unterdessen hat der Bundesjugendvorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG), Peter Marchsteiner, die Schmieraktion verurteilt. "Ein derartiger Aufruf zu Hass und Gewalt ist nicht zu tolerieren. Die Täter müssen ausgeforscht und zur Verantwortung gezogen werden", sagte er via Aussendung. "Der Rechtsextremismus darf nicht wieder an Stärke gewinnen", so die GdG.

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