Kult-Ganove
Legendärer Posträuber Biggs im Krankenhaus
Michael Biggs sagte, sein Vater sei in stabilem Zustand und bekomme über den Tropf Medikamente. "Warum zeigen sie keine Gnade und lassen ihn frei, damit er bei seiner Familie sein kann?", sagte er. "Warum sollte man an ihm Steuergelder verschwenden? Mein Vater ist für niemanden eine Gefahr." Ronnie Biggs hat bereits eine Reihe von Schlaganfällen erlitten, und kam immer wieder ins Krankenhaus. Sein Sohn durfte ihn am Wochenende nicht besuchen.
Biggs gilt als einer der führenden Köpfe bei dem Überfall auf den Nachtzug von Glasgow nach London im August 1963. Die Gangster entkamen mit einer damals sagenhaften Beute von 2,6 Millionen Pfund - heute wären das nach einigen Schätzungen fast 40 Millionen Pfund (etwa 44,6 Millionen Euro). Die meisten Posträuber wurden bald gefasst, Biggs brach jedoch nach 15 Monaten aus dem Gefängnis aus. Danach ließ er sich sein Gesicht operieren und flüchtete nach Brasilien.
Nach 35 Jahren Flucht der Justiz gestellt
Über die Jahre gewann der meistgesuchte Ganove Großbritanniens Kultstatus. Erst 2001 kam er nach einem Schlaganfall mit 71 Jahren in die Heimat zurück und stellte sich der Justiz. Die Beute wurde nur zum kleinen Teil nach der Festnahme der Gangster sichergestellt. Es wird vermutet, dass flüchtige Räuber wie Biggs Teile des Geldes auf ihrer Odyssee ausgegeben haben.
2007 wurde Biggs vom Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London in das auch auf kranke Häftlinge spezialisierte Gefängnis in Norwich verlegt. Schon seit Jahren diskutiert Großbritannien über eine Strafaussetzung, weil Biggs so schwer krank ist.
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