"Dunkle Gefahr"

Beinahe unsichtbare Kometen bedrohen die Erde

Wissenschaft
12.02.2009 12:35
Was nützt ein oft gefordertes Überwachungssystem gegen mögliche Kollisionen unseres Planeten mit Kometen oder Asteroiden, wenn ein guter Teil der möglichen Einschlagskörper nicht oder kaum zu sehen ist? Laut der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "New Scientist" warnen die britischen Astronomen Bill Napier und David Asherat, dass rund 3.000 solcher dunklen Gesellen im Sonnensystem unterwegs sind. Lediglich 25 davon sind bekannt.

Napier hat gemeinsam mit seinem Kollegen Janaki Wickramasinghe von der Cardiff University bereits mit einer Theorie für Aufsehen gesorgt, wonach unser Sonnensystem alle 35 bis 40 Millionen Jahre Bereiche der Galaxis mit höherer Materiedichte durchwandert. Dabei verzehnfacht sich die Gefahr für Kometeneinschläge auf der Erde. Die Forscher belegen das unter anderem mit nachweisbaren Einschlags-Katastrophen. So soll jener Komet, dem Schuld am Aussterben der Dinosaurier gegeben wird, vor rund 65 Millionen Jahren in einer solchen Periode eingeschlagen sein. Das Beunruhigendste an der Theorie: Es könnte schon bald wieder so weit sein.

Kometen fast nicht zu sehen
Als Dunkle Kometen bezeichnen die Wissenschaftler jene, die ihren Wasser- bzw. Eisvorrat verloren haben und deshalb nicht mehr das typische Aussehen bekommen, wenn sie sich der Sonne nähern. Es bleiben nur Teile des ohnehin kleinen Kerns des Kometen übrig, die aber kaum Licht reflektieren und daher fast nicht zu sehen sind. Als Beispiel für die Gefahr durch Dunkle Kometen nennen die Forscher "IRAS-Araki-Alcock", der 1983 in der in astronomischen Maßstäben geringen Entfernung von fünf Millionen Kilometern an der Erde vorbeiraste. Er war erst zwei Wochen vor seiner größten Annäherung an die Erde entdeckt worden.

Erst im November 2008 forderten Experten der Association of Space Explorers (ASE) ein weltweites Forschungs-, Informations- und Abwehrnetz für die Erde bedrohende Himmelskörper. Dieses Netz sollte unter der Führung der Vereinten Nationen (UN) aufgebaut werden. Die Wissenschaftler gingen allerdings davon aus, dass ein wirklich gefährlicher Einschlag eines Kometen oder Asteroiden "zehn bis 15 Jahre" vorhergesagt werden könne.

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