Friedlich vereint

AK und WK gemeinsam gegen die Krise

Oberösterreich
02.02.2009 15:07
In Oberösterreich haben Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer einen "Schulterschluss" im Zusammenhang mit der Finanzkrise bekanntgegeben. Und sie fordern Kosequenzen.

Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer und Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner sind sich einig, dass der Staat mehr seinen Aufsichtspflichten nachkommen sollte. Das betreffe insbesondere "abenteuerliche" Wertpapiere, die abseits von anerkannten Wertpapierbörsen gehandelt werden. Kritik übten sie auch an den Ratingagenturen, die mit falschen Bewertungen von Wertpapieren wesentlich zur Krise beigetragen hätten. Der Obmann der Sparte Geld und Kredit in der Wirtschaftskammer, der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Ludwig Scharinger ergänzte, es müsse endlich eine europäische Rating Agentur geben, die auf die Belange Europas zugeschnitten sei.

Steuer gegen "abgehobene" Spekulationsgeschäfte
Einig ist man sich weiters, dass es eine sogenannte "Tobin Tax" geben sollte, die mit der Besteuerung aller börslichen und außerbörslichen Finanztransaktionen die Durchführung von "abgehobenen" Spekulationstransaktionen, hinter denen kein reales Geschäft stehe, mildern sollte. Das Wirtschaftsforschungsinstitut habe berechnet, würden 0,1 Prozent eingehoben, dann würde das pro Jahr 1,3 Mrd. Euro in Österreich und 255 Mrd. in Europa bringen. Scharinger betonte, es gebe einen Unterschied: Papiere, die Risken absicherten, wären in Ordnung, aber nicht jene, mit denen erst Risken generiert würden.

Zwingene Haftpflichtversicherung für Anlageberater
Wichtig wäre zudem eine Haftpflichtversicherung zur Schadensabdeckung bei Beratungsfehlern zwingend für alle Anlageberater. Das wäre ein Schutz für die Konsumenten. Versicherer würden die Berater auch nur annehmen, wenn sie eine gewisse Qualifikation nachweisen könnten. Scharinger verwies darauf, dass es in Oberösterreich 746 Finanzdienstleister ohne Befähigungsnachweis gebe. "Das muss sich ändern", verlangte er. Es gebe dazu bereits einen entsprechenden Ministerratsbeschluss.

Scharinger warnte davor, dass Konsumenten "zu Tode geschützt" werden könnten. Er und Trauner verlangten eine gewisse Eigenverantwortung der Anleger, "Traumrenditen" bei niedrigem Risiko und täglich fälligem Geld seien unrealistisch. Kalliauer und der Leiter der AK-Konsumenteninformation Georg Rathwallner hielten dem entgegen, dass oft die Verlockung durch die gemachten Versprechungen groß sei.

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