Starke Magnete

Kopfhörer auf Kriegsfuß mit Herzschrittmachern

Wissenschaft
10.11.2008 17:02
Allerlei Studien gibt es zum Thema Kopfhörer - meist geht es darin um Gehörschäden oder Sicherheit im Straßenverkehr. Ein Team von Herzchirurgen aus dem Boston Medical Center hat Kopfhörer im Auftrag der US-Behörde FDA ("Food And Drug Administration") jetzt auf ein neues Gefahrenfeld hin getestet. Die Studie warnt: Die Magnete in Kopfhörern können die Funktionsfähigkeit von Herzschrittmachern und implantierten Defibrillatoren beeinträchtigen.

60 Herzpatienten wurden für die Testreihe mit acht beliebten Kopfhörermodellen (sowohl "In Ear"-Modelle als auch Bügelkopfhörer) ausgewählt. Bei vier von 27 Herzschrittmacher-Trägern beeinträchtigte das Tragen der Kopfhörer an der Brust die Funktion des Geräts, denselben Effekt gab es gleich bei 10 von 33 Defi-Trägern. Die Fehlfunktionen seien keineswegs lebensgefährlich gewesen, doch wisse man nicht, ob langfristig - zum Beispiel wenn man seine Kopfhörer immer in der Brusttasche im Hemd trägt - nicht schlimmeres passieren könnte.

Die Gefahr, so die Ärzte, gehe von den in Kopfhörer-Lautsprechern verbauten Neodym-Magneten aus. Je nach Modell sind diese unterschiedlich stark und können ein Magnetfeld mit einer Dichte von bis zu 20 Millitesla erzeugen. Für einige der getesteten Schrittmacher und Defis gilt schon ein Feld von 1 bis 2 Millitesla in kurzer Distanz als potenziell funktionsbeeinträchtigend. Jedoch: Schon bei einem Abstand von drei Zentimetern ist die Gefahr gebannt. Die Ärzte empfehlen den Patienten klipp und klar: "Tragen Sie ihre Kopfhörer nur dort, wo sie hingehören: am Kopf!"

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