Abspaltung von UCI

17 Top-Radteams wollen eigene Wege gehen

Sport
15.07.2008 21:47
Der Radsport steht vor einer grundlegenden Struktur-Änderung. Die 17 ProTour-Mannschaften, die derzeit an der 95. Tour de France teilnehmen, haben am Dienstag in Pau eine Abkoppelung vom Weltverband UCI beschlossen. Gemeinsam mit den drei Groß-Veranstaltern A.S.O. (Tour de France, Paris-Roubaix etc.), RSC (Giro, Mailand-San Remo etc.) und Unipublic (Vuelta) einigten sich die führenden Profi-Mannschaften der bisherigen UCI-ProTour auf einen neuen gemeinsamen Weg.

Die Teams unterzeichneten mit den drei Renn-Organisatoren entsprechende Verträge, bestätigte am Tour-Ruhetag die Gerolsteiner-Mannschaft. Eine endgültige Abspaltung der Top-Mannschaften hatte sich abgezeichnet, nachdem im März das Traditionsrennen Paris-Nizza unter A.S.O.-Regie zum ersten Mal nicht unter UCI-Hoheit stattgefunden hatte.

Österreich-Tour in neuem Kalender?
Auch bei der Tour de France ist der Weltverband erstmals nicht beteiligt. Das Rennen läuft unter der Oberhoheit des französischen Verbandes, der mit fünf anderen Verbänden, darunter auch Österreich, auf Konfrontationskurs mit der UCI gegangen ist. Damit scheint es wahrscheinlich, dass auch die Österreich-Rundfahrt dem neu zu bildenden Rennkalender angehören wird.

Astana wieder willkommen
Der bei der heurigen Tour de France wegen seiner Doping-Vergangenheit ausgesperrte Astana-Rennstall darf in den kommenden zwei Jahren an allen drei großen Länder-Rundfahrten teilnehmen. Darauf hätten sich alle 18 Pro-Tour-Teams und die drei Groß-Veranstalter A.S.O., RSC und Unipublic bereits am 30. Juni in Brüssel geeinigt, sagte Milram-Teamchef Gerry van Gerwen am Dienstagabend in Tarbes.

Weltverband enttäuscht
Der Radsport-Weltverband stellte in einer Aussendung fest, dass sich die Teams einmal mehr dem Druck des Tour-Veranstalters A.S.O. gebeugt hätten, er seit vier Jahren die ProTour zu zerstören versuche. "Die UCI wird die Situation prüfen und zu gegebener Zeit Maßnahmen treffen", hieß es weiter.

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(Bild: KMM)
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