"Die Marke hat einen starken historischen Namen - wir versuchen, darauf aufzubauen und das Produkt auf verschiedenen Wegen zu den Menschen zu bringen", kündigte Al Jaber am Montag, bei einer Pressekonferenz an. Der Investor eröffnet neue Vertriebsmöglichkeiten im Tourismusbereich. "Dieses Unternehmen wird neues Wachstum zeigen, möglicherweise expandieren wir mit dieser Marke in andere Immobilienprojekte", so der Scheich. Dabei will er eigenen Angaben zufolge auch weitere Partner hereinnehmen.
Verstärkte Vermarktung über Hotelschiene
Zur angestrebten Vermarktung der Kneissl-Produkte über die Schienen Erlebnisgastronomie ("Kneissl Star Lodges" und Hotels ("Kneissl Star Resorts") hielten sich Firmenleitung und Investor noch bedeckt. Nähere Informationen zu den neuen "Resorts", die sich in den höchsten Preis- und Qualitätsstufen (4-Sterne-plus- bis 5-Sterne-Kategorie) bewegen sollen, würden in den kommenden Wochen präsentiert.
Die ersten beiden Kneissl-"Resorts" in Österreich seien in Arbeit: "Derzeit sind zwei Projekte in Planung, die wir in den kommenden 24 Monaten umsetzen werden", so Gebauer. Internationale Standorte sollen folgen. Bei der Standortsuche stünden nicht laute, schrille Tourismusorte im Visier, sondern "attraktive landschaftliche Szenerien mit beeindruckender Natur".
Die erste "Kneissl Star Lodge", die Erlebnisgastronomie mit dem Verkauf von Sportartikeln kombiniert, ist bereits seit einem Jahr auf der Seiseralm in Betrieb, die nächsten würden am 1. Dezember in Kitzbühel und 2009 in Innsbruck eröffnet. Auch in Wien sei ein Standort geplant.
Schon 2009 winken wieder Gewinne
Mit dem finanziellen Engagement Al Jabers werde es möglich, das "Lifestyle-Konzept" für die Vermarktung der Kneissl-Produkte umzusetzen, sagte Gebauer. Er sei nun zuversichtlich, das die "Repositionierung" Kneissls gelinge. Nächstes Jahr will er das Unternehmen aus den roten Zahlen fahren, bis 2012 soll die Skiproduktion wieder auf 50.000 Paar Skier zulegen, bekräftigte der Unternehmenschef.
Kneissl könnte zu einer Lifestyle-Marke wie Puma oder Adidas werden, meinte er kürzlich. Das Tiroler Unternehmen soll auch über andere Produktgruppen wie etwa funktionelle Bekleidung wachsen. Die erste Kollektion wurde vergangene Wintersaison vorgestellt. "Dann kamen die ersten Anfragen von Fonds, die an uns interessiert waren", schilderte Gebauer. "Uns war klar, dass wir einen Partner brauchen, wenn wir an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen wollen."
Im Vorjahr wurden nur 13.000 Paar Kneissl-Skier verkauft. Die Verluste betrugen 1,9 Millionen Euro - bei einem Umsatz von 3,2 Mio. Euro. Das Loch in der Bilanz werde sich heuer voraussichtlich auf 1,2 Millionen Euro verkleinern - bei einem erwarteten Umsatz von 5,4 Millione Euro. 2006 hatte Kneissl noch Verluste in Höhe von 5,8 Millionen Euro hinnehmen müssen. "2009 werden wir erstmals wieder Gewinne schreiben - daran halten wir fest", so Gebauer.
Der Personalstand soll mittelfristig aufgestockt werden. "Durch diese Expansion wird es natürlich zu einem Mitarbeiteraufbau kommen - aber noch nicht für diese Wintersaison", kündigte Gebauer an. Al Jaber habe viele Partner, die Interesse an der Marke Kneissl hätten. Bei den Hotels werde Kneissl als Betreiber fungieren.
Skier bleiben der Kernprodukt der Marke
Neben der Tourismus-Schiene werde auch das Segment hochwertige Skibekleidung aus natürlichen Stoffen - gewachster Baumwolle ohne Kunstfasern - eine wichtige Rolle spielen. Die Textilien werden in Italien, Spanien, Frankreich und Hongkong hergestellt.
Kernprodukt der Marke bleibt aber der Ski. "Die Skier sind die Seele von Kneissl, ohne Skier kein Kneissl", betonte der Unternehmenschef. Die Produktion in Kufstein bleibe natürlich aufrecht. Daneben produziert Kneissl auch Tennis-, Squash- und Badmintonschläger.
Der Markenname soll nun aber auch für Hotels genutzt werden. In Wien betreibt Al Jaber bereits das "Grand Hotel" und das "The Ring". Weitere "Tourismus-Projekte" habe er im Auge. "Ich bin für jede Gelegenheit offen - das wird nie aufhören.", so Al Jaber. Vor allem in Wien will er die Kapazitäten ausweiten. Bis Jahresende könnte ein neuer Coup bekanntwerden. Er will im österreichischen Tourismus noch "eine große Menge Geld" investieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.