Was steckt dahinter?

Nach Hofer-Streit: Thurnher verlässt “Im Zentrum”

Österreich
07.10.2016 07:27

Nach fast zehn Jahren gibt ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher das Talkformat "Im Zentrum" ab. Thurnher Chefredakteurin von ORF III. Ihr Wechsel könnte möglicherweise mit eine Folge der ORF-Berichterstattung zum Tempelberg-Besuch Norbert Hofers sein (Video oben). Der Bundespräsidentschaftskandidat der FPÖ hatte bei einer TV-Konfrontation im Mai erklärt, er sei auf dem Tempelberg in Jerusalem Zeuge eines Attentats geworden. Der ORF hatte diese Behauptung widerlegt und Hofer über Thurnher damit konfrontiert.

Thurnher wird 2017 die Chefredaktion des Info- und Kulturspartensenders ORF III von Christoph Takacs übernehmen - Takacs wird neuer ORF-Landesdirektor in Salzburg.

Dass Thurnher "Im Zentrum" nach zehn Jahren verlässt, soll auch eine Folge der Tempelberg-Berichterstattung sein. So habe Thurnher Hofer ursprünglich gar nicht zu den Einzelheiten seiner Israel-Reise befragen wollen - tat es auf Drängen der "ZiB"-Redaktion dann bei der TV-Konfrontation am 19. Mai aber doch.

Tempelberg-Streit mit Hofer schuld an Wechsel?
Was folgte, war ein heftiges Streitgespräch darüber, ob der FPÖ-Kandidat tatsächlich Zeuge eines Attentats geworden war und ob es sich bei seinem Besuch in der Knesset um einen offiziellen Empfang gehandelt hatte. Hofer hatte im Vorfeld der Hofburg-Wahl mehrfach öffentlich gesagt, er sei mit einer FPÖ-Delegation in der Knesset empfangen worden. Zudem sei er am Tempelberg in einen Terrorakt geraten, bei dem neben ihm eine mit Handgranaten bewaffnete Frau erschossen wurde, die versucht habe, betende Menschen zu töten.

Faktisch war der Besuch in der Knesset nur ein informelles Treffen gewesen, und den Terrorakt hatte es so nicht gegeben. Vielmehr war an der Klagemauer einer unbewaffneten Frau ins Bein geschossen worden - allerdings zu einem Zeitpunkt, wo Norbert Hofer vermutlich bereits im Flugzeug saß. Thurnher wurde dennoch von FPÖ-Sympathisanten massiv angefeindet, sogar Morddrohungen soll es gegeben haben. Trotzdem hat die Moderatorin den ORF und ihre Redaktion stets verteidigt.

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