Nach Missionsende

ISS soll nach 2020 im Meer versenkt werden

Wissenschaft
28.07.2011 09:29
Weil es zu gefährlich sei, ein so großes Objekt im Orbit zu lassen, soll die Internationale Raumstation ISS nach 2020 wie ihr Vorgänger Mir im Meer versenkt werden. Das sagte am Mittwoch der stellvertretende Leiter der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Witali Dawydow.

Die über Jahre aufgebaute, 108 Meter lange und 88 Meter breite tonnenschwere Raumstation sei "zu komplex" und zu schwer, um als Weltraumschrott durch das All zu fliegen. Weltraumschrott wird zunehmend ein Problem für die Raumfahrt. Im Juni war ein Trümmerteil knapp an der ISS vorbeigeflogen, die sechsköpfige Besatzung hatte sich vorübergehend in an der Raumstation angedockten Sojus-Kapseln in Sicherheit gebracht (Bericht in der Infobox).

Derzeit sei mit den Partnern vereinbart, dass die ISS bis etwa 2020 in Betrieb bleibe. Der Bau der ISS hatte 1998 begonnen. Außer Russland sind elf europäische Länder, die USA, Kanada, Japan und Brasilien an der Station beteiligt, die rund 360 Kilometer oberhalb der Erde kreist. Zunächst war vereinbart worden, die ISS nur 15 Jahre lang zu unterhalten, das Projekt wurde jedoch verlängert. 2001 war die Vorgänger-Weltraumstation, die russische Mir, nach 15 Jahren im All im Pazifischen Ozean versenkt worden.

Russen arbeiten an neuer Raumfähre
Dawidow gab zudem bekannt, dass Roskosmos derzeit an der Entwicklung eines Raumschiffs arbeite, das die nur einmalig einsetzbaren Sojus-Kapseln ersetzen soll. Die neue Raumfähre werde ab 2015 getestet, Russland stehe damit in einem Wettlauf mit den USA. Die US-Weltraumbehörde NASA will ebenfalls bis 2015 mit einer privaten Firma eine Raumkapsel entwickeln.

In der vergangenen Woche war mit der letzten Mission der US-Raumfähre "Atlantis" das US-Shuttleprogramm zu Ende gegangen. Auch die amerikanischen Astronauten sind nun vorerst auf russische Sojus-Kapseln angewiesen, um zur ISS zu kommen.

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