"Kreuzzügler töten"

IS ruft in Magazin zu Anschlägen in Europa auf

Ausland
12.10.2014 20:22
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) will ihren blutigen Feldzug offenbar ausdehnen. In einem am Sonntag im Internet veröffentlichten Propaganda-Magazin rufen die Dschihadisten zu Morden an Zivilisten in Nordamerika, Europa und Australien auf. Zudem definieren die Extremisten mehrere Länder als Top-Ziele für Attentate, darunter auch Deutschland, berichtete "Die Welt" in ihrer Onlineausgabe.

Im August wurde in mehreren Medien über die erste Ausgabe des Propaganda-Magazins mit dem Namen "Dabiq", das auch in einer deutschen und englischen Version im Internet verfügbar ist, berichtet. "Bilder und Texte von hohem Produktionswert sollen künftig in einem Hybrid aus Propagandaschrift, Generalanzeiger und Rekrutierungsbroschüre die frohe IS-Botschaft verbreiten, die für Schiiten und Säkulare mörderisch ist", hieß es damals bei der "Welt".

Mit Titeln wie "Die Rückkehr des Kalifats" oder "Die Flut" würden die Blattmacher des IS auf nicht Arabisch sprechende Muslime in Europa, Russland und den USA abzielen, berichtete auch die "Süddeutsche Zeitung" über das Propaganda-Magazin. "Auf junge Migranten oder auf Konvertiten, junge Männer, welche die Kriegsgräuel der arabischen Welt kaum kennen, den Dschihad aber mitkämpfen wollen."

"Bürger sollen überall angegriffen werden"
In der aktuellen Ausgabe von "Dabiq" sollen die Extremisten nun laut "Welt" Muslime weltweit dazu aufrufen, Terroranschläge und Morde an Ungläubigen zu begehen. "An diesem Zeitpunkt des Kreuzzuges gegen den Islamischen Staat ist es wichtig, dass Angriffe in allen Ländern stattfinden, die der Allianz gegen den Islamischen Staat angehören", zitiert das Blatt aus dem Magazin. "Insbesondere in den USA, in Großbritannien, in Frankreich, Australien und Deutschland. Mehr noch, die Bürger dieser Kreuzfahrer-Nationen sollen überall angegriffen werden, wo man auf sie stößt."

Zur Verteidigung des Islamischen Staates sollten in Nordamerika, Europa und Australien Morde begangen werden, heißt es in dem PDF-Dokument weiter. "Jeder Muslim soll aus dem Haus gehen, einen Kreuzzügler finden und ihn töten." Wichtig sei es, dass die Attentate mit der Terrororganisation in Verbindung gebracht würden. Sonst würden die "Kreuzzügler-Medien diese Angriffe nur als zufällige Morde abtun".

Attentate von Einzeltätern stets möglich
Eine offizielle Einschätzung zur Echtheit des Dokuments liege von deutschen Sicherheitsbehörden laut dem "Welt"-Bericht noch nicht vor. Allerdings wird seit Monaten vor einer "abstrakten Gefährdungslage" gewarnt. Es gebe bislang keine konkreten Hinweise auf Anschlagsplanungen von IS-Anhängern, betonte unter anderem der Präsident des deutschen Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke. Jedoch bestehe stets die Möglichkeit, dass Einzeltäter auf sich alleine gestellt Attentate ausführen.

So hatte erst vor wenigen Tagen ein deutschsprachiger Islamist von Syrien aus im Internet Gleichgesinnte dazu aufgerufen, in ihrer deutschen Heimat Menschen anderer Religionen zu töten (siehe Story in der Infobox).

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