Dschihad-Liebe

Deutsche (16) zog für Gotteskrieger nach Syrien

Ausland
28.02.2014 10:09
Während Millionen von Syrern vor den Schrecken des Bürgerkrieges in ihrer Heimat flüchten, gibt es immer mehr junge Frauen und Mädchen, die sich in islamistische Rebellen verlieben und in das Konfliktgebiet ziehen. Ihr Traum: Witwe eines Märtyrers im Kampf gegen Präsident Bashar al-Assad zu werden. Diesem Traum jagte auch eine 16-Jährige aus Konstanz nach, die eines Tages ihre Sachen packte und, ohne die Eltern zu informieren, nach Syrien aufbrach, wie die Online-Ausgabe der "Welt" berichtet.

Demnach hatte die Tochter eines Algeriers und einer Deutschen über Facebook regelmäßigen Kontakt mit radikalen Muslimen, die nach Syrien in den Heiligen Krieg gezogen waren. Das Mädchen wurde auf diesem Weg indoktriniert und von den "wahren Männern" in ihren Bann gezogen.

Die 16-Jährige habe sich eine gefälschte Vollmacht der Eltern ausgestellt, damit sie alleine in die Türkei fliegen kann. Von dort aus sei sie dann auf dem Landweg nach Syrien gereist, um einen Glaubenskrieger zu heiraten. Die Eltern bangen nun zu Hause um ihre Tochter.

Frauen übernehmen wichtige Rollen im Dschihad
Der deutsche Verfassungsschutz beobachtet seit einiger Zeit, dass Musliminnen immer bedeutendere Rollen im Dschihad, der eigentlich als Männerdomäne gilt, übernehmen. Vielen jungen Frauen gilt dabei Aischa, die jüngste Ehefrau des Propheten Mohammed als Vorbild. Es wird überliefert, dass sie bei einigen Schlachten als "Trommlerin" auf einem Kamel durch die Lager der Männer ritt und sie zum Kampf gegen die Ungläubigen aufrief.

Als solche "Trommlerinnen" sehen sich auch zahlreiche radikalisierte Musliminnen, die ihre - aus ihrer Sicht verweichlichten und passiv gewordenen - Glaubensbrüder zu einer intensiveren Beteiligung im Kampf gegen den Westen und andere Feinde des Islam animieren wollen. Als Zuständige für Propaganda würden sie laut "Welt" zu "Cheerleadern des Dschihads".

"Wahre Männer" ziehen Heiratswillige in ihren Bann
Die wenigen "wahren Männer", die die Strapazen des Heiligen Krieges auf sich nehmen, gelten vor diesem Hintergrund als verehrenswert, sie üben eine magische Anziehungskraft auf Islamistinnen aus. Unter den 300 deutschen Islamisten, die laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz bisher nach Syrien gereist sind, finden sich rund 20 Frauen, die sich aus "dschihadistischen Motiven" ins Bürgerkriegsland begeben haben.

Sind sie einmal in Syrien, richten die Frauen den Zuhausegebliebenen in diversen sozialen Netzwerken aus, wie schön es sei, in völliger Freiheit zu leben und sich gemäß des Islams zu kleiden. "Endlich darf ich frei sein, meinen Niqab (Gesichtsschleier, Anm.) tragen, so, wie ich will, ohne Spott zu sehen und zu hören", heißt es etwa im Blog einer ausgewanderten Muslimin.

Dschihad-Heiratsbörsen im Internet
Solche und noch viel blumigere Erzählungen üben auf immer mehr Musliminnen eine große Faszination aus. Deshalb suchen auch sie die Liebe eines Dschihad-Kämpfers. Mittlerweile haben sich sogar zahlreiche Dschihad-Heiratsbörsen im Internet etabliert. "Wir sehen sogar, dass Ehen über Facebook geschlossen werden", meint ein Vertreter der Sicherheitsbehörden gegenüber dem deutschen Medium und warnt gleichzeitig davor, dass auf diesem Weg immer mehr radikale Muslime, die davor gar keinen Bezug zu Deutschland gehabt haben, nun im Zuge einer Familienzusammenführung deutschen Boden betreten könnten.

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