Brutale Wahrheit

Kein Geld: Rapid hat Kaderplanung abgeschlossen

Sport
25.06.2013 16:42
Rekordmeister Rapid leidet unter akuter Geldnot. Grün-Weiß geht ohne gelernten "Sechser" und mit einem jungen Mini-Kader in die neue Saison. Innenverteidiger Christopher Dibon bleibt der einzige Neue. Sportdirektor Helmut Schulte (Bild): "Wir haben genügend Geld, um den Fans Spaß zu machen!"

Vor drei Wochen hatte Schulte drei Neuzugänge angekündigt – am Dienstag musste er zurückrudern: "Wir gehen mit diesem Kader in die Saison." Ohne Verstärkung für Mittelfeld und Sturm. Trotz fünf Abgängen und drei Langzeit-Verletzten. Aber Grün-Weiß kann sich keinen Neuen mehr leisten. Noch ist nicht einmal das Budget gedeckt.

"Jedem Menschen ist die Wahrheit zuzumuten", beendete Schulte die Transfer-Spekulationen. "Wir trauen unserem Kader viel zu, nehmen diese Herausforderung an, schauen uns die Entwicklung an. Die Leidenschaft der Jungen im Training gibt Kraft und macht Hoffnung."

Barisic: "Es macht Spaß"
Exakte Ziele – etwa eine Platzierung – wollte oder konnte der Sportchef aber schon nicht mehr definieren. Für den Rekordmeister ein Armutszeugnis. Auch wenn der engagierte Trainer Zoran Barisic Optimismus versprüht: "Es macht Spaß. Ich bin guter Dinge, dass es funktioniert." Und dennoch gleicht seine Mission einem Himmelfahrtskommando. Nicht, weil in seinem 21-Mann-Kader mit Hofmann, Novota und Boskovic nur drei Spieler älter als 30, dafür gleich elf jünger als 24 Jahre alt sind.

Rapid hat viele Talente, echte Juwelen. Aber keinen gelernten "Sechser" mehr. Wydra könnte die Position spielen, Innenverteidiger Pichler wird es wohl müssen.

1,4 Millionen Euro fehlen
Noch größer sind die Probleme in der Offensive: Alar und Starkl fallen (so wie auch Außenverteidiger Schimpelsberger) noch Monate aus, zählen aber natürlich zum Kader. Und bleiben – da es laut Schulte in Österreich dafür auch keine Versicherung gibt – voll auf der Gehaltsliste. So wird auch kein Kleingeld für einen "Lückenbüßer" frei. Deshalb hat "Zoki" bereits fünf Amateure in den Profi-Kader befördert. Und dennoch hat er vorerst nur einen Mini-Kader zur Verfügung.

"Genug Geld, um den Fans Spaß zu machen"
Dabei wurde Rapids Budget "nur" um knapp eine halbe Million auf 19,5 Millionen Euro reduziert, bei der Lizenzierung auch von der Bundesliga abgesegnet. Und mit Kulovits, Heikkinen (beide übrigens "Sechser"), Gerson, Prager und Katzer wurden fünf gut dotierte Verträge nicht mehr verlängert. Das kann sich unmöglich mit Salzburgs Leihgabe Dibon und den Rückkehrern Behrendt und Palla ausgleichen. Auch wenn Rapid noch die Trainer Schöttel und Baholi bezahlen muss. Aber im Budget fehlen die 1,4 Millionen Euro von Ex-Sponsor Orange. Und die Europa-League-Gruppenphase.

Damit kann Rapid vernünftigerweise nicht planen. "Aber wir haben genügend Geld, um den Fans Spaß zu machen, brauchen nur ihre Unterstützung", glaubt Schulte. Davon ist auch Barisic überzeugt. Sein Job wird aber nicht leicht.

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