OECD-Prognose

Österreichs Wirtschaft wächst stärker als erwartet

Wirtschaft
28.11.2017 12:03

Gute Nachrichten von der OECD: Heuer dürfte die österreichische Wirtschaft um drei Prozent wachsen. Im Juni hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung noch mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent gerechnet. Nächstes Jahr soll es ein Plus von 2,5 Prozent geben. Die Wachstumsdynamik sei einem "günstigen Zusammenspiel internationaler und nationaler Einflussfaktoren" zu verdanken, heißt es im aktuellen OECD-Bericht.

Insbesondere erholen sich Exporte und Investitionen, aber auch der private Konsum dürfte angesichts steigender Einkommen, einer rückläufigen Sparquote und einer sich aufhellenden Konjunktur steigen. Die Inflation sei allerdings noch immer höher als in anderen Ländern des Euroraums. Das sei auf Sektoren zurückzuführen, die nicht im internationalen Wettbewerb stehen.

Arbeitsmobilität in Österreich gering
Die Arbeitslosigkeit werde sinken, die Erwerbsbeteiligung steigen, erwartet die Organisation. Positiv vermerkt sie die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen. Allerdings könnte das Beschäftigungswachstum höher sein, wenn Angebot und Nachfrage besser abgestimmt würden. Die OECD hebt hervor, dass die Wohnungsmobilität gering sei, wohnsitzabhängige Sozialleistungen bremsten diese weiter. Angeregt wird, Wohnungspolitik, Pendlerpauschalen und Sozialleistungen so zu ändern, dass die Menschen zu mehr Arbeitsmobilität motiviert werden.

Im ländlichen Raum fehlten Ganztagsschulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, was Frauen an der Berufstätigkeit hindere. Österreich brauche auch spezifische Strategien für lebenslanges Lernen und ein größeres Lehrstellenangebot in Berufen, in denen die Digitalisierung rasch voranschreitet, um den Übergang zur digitalen Wirtschaft zu fördern. Die Anpassung von Firmen an die Digitalisierung komme in Österreich langsamer voran als "in den diesbezüglich fortgeschrittensten Ländern". Das betreffe vor allem kleinere Unternehmen.

Experten warnen: Für anhaltendes Wachstum mehr Investition nötig
Der globale Trend weist ebenfalls nach oben. Die Weltwirtschaft wachse so schnell wie seit sieben Jahren nicht mehr: Nach einem Anstieg des globalen BIP um 3,6 Prozent heuer erwarten sich die Wirtschaftsforscher ein Plus von 3,7 Prozent im kommenden Jahr. Nur Grund zum Jubeln sehen die Experten aber nicht: "Die Konjunkturaufhellung ist zwar erfreulich, bleibt aber verhalten im Vergleich zu vergangenen Aufschwungphasen." Investitionen, Handel, Produktivität und Lohnentwicklung litten noch immer unter den Nachwehen der Finanzkrise, für ein anhaltend starkes Wachstum seien kräftigere Investitionen notwendig.

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