Gebäck-Berge in Abfall

Kopfschütteln in Wien: Warum landet das im Müll?

Wien
10.03.2018 08:19

Für Kopfschütteln sorgen die Bilder von Müllcontainern beim Sozialmarkt Frömmlgasse in Wien-Floridsdorf: Berge von Semmeln, Weckerln und anderem Gebäck wurden hineingekippt. „Warum kann man nicht rechtzeitig Abnehmer finden?“, fragt WIFF-Bezirksrat Ossi Turtenwald. Der Samariterbund als Betreiber weist die Vorwürfe zurück.

Verdorbene Lebensmittel umweltgerecht in der Biotonne zu entsorgen, ist selbstverständlich. Doch Turtenwald stellt die Frage, warum man nicht rechtzeitig Abnehmer gefunden hat: „Obdachlosenheime könnten das sicher benötigen.“ Anrainer hätten ihn auf die Lebensmittelberge im Müll aufmerksam gemacht.

Beim Samariterbund kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. Jedes Jahr würden 700 Tonnen an Lebensmitteln durch den Verkauf in den Sozialmärkten gerettet. Man erhalte aber kaum Frischware: „Leider verderben manche Sachen rasch, und wir müssen sie entsorgen“, sagt Pressesprecherin Martina Vitek. Und: „Wenn es möglich ist, werden die Sachen auch an Pferdehöfe abgegeben.“

Wer ist einkaufsberechtigt?
Der Samariterbund betreibt in Wien drei Sozialmärkte, in denen Menschen mit geringem Einkommen Dinge des täglichen Bedarfs kostengünstig kaufen können. Die Preise liegen deutlich unter jenen des Diskonthandels. Einkaufsberechtigt sind Menschen mit Wohnsitz in Wien, deren maximales monatliches Einkommen 900 Euro (zwölf Mal pro Jahr) bzw. 1340 Euro bei Paaren beträgt. Mittels Einkaufspass dürfen sie pro Woche für maximal 30 Euro in einem der Samariterbund-Sozialmärkte einkaufen. Für jedes weitere Familienmitglied, das im Einkaufspass eingetragen ist, darf um zusätzlich maximal fünf Euro eingekauft werden.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung, und krone.at

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