Nach Nazi-Skandal

ORF-Chef Wrabetz: „Das hat Konsequenzen!“

Österreich
11.02.2018 14:17

Extrem sauer ist ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auf sein Team im Landesstudio Tirol: "Dass nicht gleich am Samstagabend eine ordentliche Entschuldigung für den Fall Abwerzger gesendet wurde, ist wirklich ärgerlich." Wie berichtet, hat der ORF bei einem Beitrag mit Tirols FPÖ-Spitzenkandidat Markus Abwerzger unkommentiert ausgestrahlt, wie ein 86-jähriger Antisemit über "Die stinkerten Juden" (Zitat) sprach. Und: Die sofortige Rüge des FPÖ-Politikers (siehe Video oben) wurde aus dem ursprünglichen Beitrag geschnitten. Der ORF-Boss droht mit Konsequenzen.

"Der Chef ist entrüstet. So geht das auch nicht, Alexander Wrabetz ist sehr verärgert", berichteten engste Mitarbeiter des ORF-Generaldirektors, dass diese Sache nun "sicher Folgen" haben werde. Vor allem sei "absolut unverständlich", dass die Verantwortlichen im Landesstudio Tirol am Samstagabend keine klare und ausführliche Entschuldigung für den ganzen Nazi-Beitrag und auch für die Nicht-Ausstrahlung des Protests des FPÖ-Spitzenkandidaten Abwerzger in der Sendung "Tirol heute" ausgestrahlt hätten.

Wrabetz werde jetzt einen umfassenden Bericht vom Tiroler ORF-Landesdirektor einfordern, heißt es in der ORF-Zentrale am Küniglberg. Dazu werde die für die Sendung verantwortliche Redakteurin "sicher nicht" die TV-Wahldiskussion der Spitzenkandidaten leiten. Inoffizieller Nachsatz aus dem ORF: "Wirklich ärgerlich ist ja, dass die FPÖ nach diesem Vorfall noch härter den 'Rotfunk' ORF attackieren wird. Dabei wird den Freiheitlichen ziemlich egal sein, dass das Landesstudio Tirol wohl das schwärzeste Studio in ganz Österreich ist."

Einem "Krone"-Interview zu diesem Nazi-Skandal sowie über den von der FPÖ stets wiederholten Vorwurf der politischen Parteinahme und über seine Meinung zu einer Volksabstimmung über ein Aus für die ORF-Pflichtgebühren wollte sich Alexander Wrabetz nicht stellen.

Gleich mehrere Stiftungsräte kündigten an, dass sie über den aktuellen Nazi-Skandal und auch über die politischen Aktivitäten von ORF-Redakteuren auf Facebook oder Twitter gleich bei der nächsten Sitzung des Gremiums sprechen wollen.

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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