Jubel und Tränen

Sommermärchen, Rekorde und Co.: Das Sportjahr 2017

Sport
30.12.2017 10:38

Großtaten mit Ansage, aber auch völlig unerwartete Helden brachte 2017 für Österreichs Sport. In den kalten Monaten zauberten Hirscher und Co., im Sommer boten Fußballerinnen und Beachvolleyballer Magie – ebenso wie international Real Madrid.

Nummer fünf
Dominic Thiem setzte seinen Aufstieg in der Tenniswelt fort. Zum zweiten Mal in Folge erreichte der Österreicher das Semifinale der French Open, beim Masters in Madrid spielte er sich ins Endspiel, und trotz eines mäßigen Herbstes beendete er das Jahr als Nummer fünf der Welt. International wurde er von den Altstars Roger Federer und Rafael Nadal, die je zwei Grand Slams gewannen, überstrahlt.

Erwartete und unverhoffte Helden
Alle Jahre wieder fährt Marcel Hirscher im Slalom und Riesenslalom alles in Grund und Boden. Das tat Österreichs Ski-Superstar auch im Jahr 2017. Dabei stellte der 28-Jährige sogar einen Rekord auf, denn als erster Skifahrer gewann er die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup zum bereits sechsten Mal. Das hat vor Hirscher noch keiner geschafft.

Auch zum Saisonhöhepunkt, der WM in St. Moritz, war Marcel in Topform und eroberte Gold im Slalom und im Riesenslalom, dazu Silber in der Kombination. Die Schweiz erlebte aber auch eine unverhoffte österreichische Heldin. Nicole Schmidhofer hat zwar noch keinen Weltcupsieg, fuhr aber zu Gold im Super-G und vergoss Freudentränen.

Goldene und Rekord für den Überflieger
Manchmal wurden selbst die Vögel heuer neidisch auf Stefan Kraft. Mit solch einer Leichtigkeit glitt der Skispringer heuer durch die Lüfte. Am 18. März 2017 wollte der Schwarzacher in Vikersund am liebsten gar nicht mehr landen. Erst nach 253,5 Metern setzte er seine Ski wieder auf den Schnee und stellte damit einen neuen Skiflugrekord auf. Eine Marke, die Kraft selbst besonders viel bedeutet.

Dabei stellte der 24-Jährige sie mit seinen anderen Leistungen 2017 sogar noch in den Schatten. Im Februar und März 2017 sprang Kraft zu nicht weniger als sieben Weltcupsiegen, schaffte es damit, seine bisherige Ausbeute mehr als zu verdoppeln. Und summa summarum brachte ihm diese Konstanz dann auch noch den Triumph im Gesamtweltcup. „Sensationell. Grandios. Genial. Verrückt“, wusste auch Kraft nicht mehr, wie er seine Gefühle am besten ausdrücken sollte.

Die vielleicht schönsten Momente erlebte Kraft bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Lahti, als ihm ein rot-weiß-rotes Novum gelang. Als erster Österreicher krönte er sich nämlich sowohl auf der Groß- als auch auf der Normalschanze im selben Jahr zum Weltmeister. Mit der Mannschaft gab’s noch Bronze, im Mixed-Team Silber. Der einzige Höhepunkt, den Kraft 2017 nicht gewann, war die Vierschanzentournee. Das will er nun ab heute bei der nächsten Auflage nachholen Stefan Kraft holte bei der Nordischen Ski-WM als erster Österreicher sowohl Gold auf der Groß- als auch der Normalschanze, gewann auch den Gesamtweltcup.

Gasser international im Rampenlicht
Triumph im Freestyle-Weltcup der Snowboarderinnen, Big-Air-Gold bei der WM und Silber bei den X-Games – dank ihrer Erfolge wurde Anna Gasser nicht nur Österreichs Sportlerin des Jahres, sondern auch „beste weibliche Actionsportlerin“ bei den ESPN-Awards.

Real historisch
Als Spieler hatte sich Zinédine Zidane unsterblich gemacht, nun verewigte sich der Franzose schon bei seiner ersten Station als Trainer ebenfalls in den Geschichtsbüchern. Ihm gelang mit Real Madrid durch ein 4:1 im Finale über Juventus die erste erfolgreiche Titelverteidigung in der Geschichte der Champions League. Insgesamt eroberten die „Königlichen“ 2017 gleich fünf Titel.

Ein „Fußball-Sommermärchen“
Schon die erste EM-Teilnahme war für Österreichs Fußballerinnen als Erfolg gewertet worden. Bei der Endrunde in den Niederlanden schufen sich Jasmin Eder, Jennifer Klein, Verena Aschauer (Bild, v. li.) und Co. jedoch ein wahres Sommermärchen. Durch Siege über die Schweiz und Island sowie ein Remis gegen Mitfavorit Frankreich erreichte das Team von Trainer Dominik Thalhammer als Gruppensieger das Viertelfinale.

Dort schalteten unsere Damen Spanien im Elfmeterschießen aus. Ehe sie im Semifinale ihrerseits denkbar knapp nach Penalties gegen Dänemark verloren. Ein sensationeller Lauf, mit dem sie die Wahrnehmung des Damen-Fußballs in Österreich spürbar veränderten.

Doppler und Horst als Silberschürfer
Clemens Doppler und Alex Horst sorgten bei der WM der Beachvolleyballer in Wien für eine unverhoffte Sensation. Sie verloren erst im Finale gegen ein Brasilo-Duo, eroberten mit Silber Österreichs erste WM-Medaille in dieser Sportart.

Trauriges Ende einer Legende
Eines der größten internationalen Sport-Highlights des Jahres hätte zum denkwürdigen Abschied eines Superstars werden sollen. Doch bei seinem letzten Einzelrennen musste sich Weltrekordler Usain Bolt bei der Leichtathletik-WM in London über die 100 Meter mit Bronze begnügen, während ausgerechnet der frühere Doping-Sünder Justin Gatlin gewann.

Doch es sollte noch bitterer für den „Außerirdischen“ kommen: Wenige Tage später bei seinem allerletzten Auftritt zog sich Bolt als Schlussläufer der jamaikanischen Staffel eine Muskelverletzung zu und humpelte von der Bahn.

Foda löst Koller als Teamchef ab
Nach der verpassten Qualifikation für die Fußball-WM 2018 musste Marcel Koller gehen. Für ihn übernahm Franco Foda, der sich bei seinem Einstand am 14. November gleich über einen 2:1-Erfolg über Uruguay freuen durfte.

Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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