Ich bezweifle stark, dass Herr Dipl.-Päd. Scherz weiß, was im Jahr 1955 Dr. Figl, Dr. Schärf und Co. unterschrieben haben. Er vertritt in seinem Leserbrief vom 29. 12. die Ansicht, die finanzielle Unterstützung der Ukraine durch unsere Regierung sei ein Akt humanen Handelns, der mit unserer Neutralität vereinbar sei. Hier stellt sich mir eine ganz praktische Frage: Wenn ich als Privatperson einer von zwei streitenden Parteien Geld für den Kauf von Waffen zur Verfügung stelle, bin ich dann noch neutral? Man greift zwar nicht selbst zur Waffe, finanziert aber deren Einsatz. In der Logik des Strafrechts wäre man damit wohl „nur“ ein Auftragstäter, aber alles andere als unbeteiligt. Aus meiner Sicht bedeutet Neutralität konsequente Nichteinmischung, auch finanzieller Natur. Wer eine Seite aufrüstet, verliert seine Glaubwürdigkeit als Vermittler.
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