Weihnachten zwischen Erinnerung, Hoffnung und Frieden

Weihnachten und der Jahreswechsel sind mehr als festlich geschmückte Tage im Kalender. Sie sind ein Spiegel unserer Seele. In diesen stilleren Momenten zeigt sich oft deutlicher als sonst, wo wir im Leben stehen, wen wir lieben – und wen wir schmerzlich vermissen. Manchmal genügt ein vertrauter Duft, ein altes Lied oder ein Foto, um Erinnerungen wachzurufen, die tief in uns verborgen lagen. Erinnerungen, die wärmen können, aber auch wehtun. Gerade für jene Menschen, die jemanden verloren haben, ist diese Zeit nicht nur von Kerzenlicht und Freude geprägt, sondern auch von Leere, Stille und Sehnsucht. Der Kontrast könnte größer kaum sein: Während draußen Lachen, Musik und festliche Stimmen erklingen, fühlen sich manche Herzen schwer an. Und doch liegt genau darin eine besondere Kraft. Denn Erinnern bedeutet nicht nur Traurigkeit – es bedeutet Liebe. Es zeigt, dass ein Mensch Spuren hinterlassen hat, dass er einen festen Platz im Herzen behalten wird. Diese Liebe darf auch – und gerade – zu Weihnachten ihren Raum haben. In einer Welt, die von Krisen und Krieg erschüttert wird, erscheinen persönliche Verluste oft noch schwerer. Mein stiller Wunsch an das Christkind ist deshalb kein materieller. Ich wünsche mir, dass der Krieg in der Ukraine endet. Dass das Leid aufhört. Dass Familien wieder zusammenfinden, Kinder ohne Angst einschlafen können und Hoffnung stärker wird als Hass. Vielleicht ist Weihnachten genau dafür da: Uns daran zu erinnern, dass Mitgefühl, Frieden und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern etwas, das wir bewahren und weitertragen müssen. In unseren Gedanken, in unseren Worten und in unseren Herzen. Mögen diese Tage uns verbinden – mit den Lebenden, mit den Erinnerungen an die Verstorbenen und mit der Hoffnung auf eine friedlichere Welt. Frohe Weihnachten.