Die Enthüllungen rund um das SOS-Kinderdorf Moosburg in Kärnten sind erschütternd – und es ist richtig, dass nun Sonderprüfungen eingeleitet, Reformen angestoßen werden und ein 10-Punkte-Plan präsentiert wird. Doch eines darf dabei nicht untergehen: Die Kinder, um die es eigentlich geht, brauchen nicht erst morgen, sondern heute Sicherheit und Vertrauen. Sie sind es, die doppelt belastet werden: zuerst durch mutmaßliche Versäumnisse, dann durch eine öffentliche Debatte, die ihr Zuhause zum Symbol eines Skandals macht. Jede Schlagzeile, die das Kinderdorf als Problemfall brandmarkt, trifft auch jene, die hier leben, und all jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit aufrichtigem Einsatz Tag für Tag ihr Bestes geben – und keinerlei Schuld an den Fehlern der Vergangenheit tragen. Gerade jetzt braucht es also mehr als Prüfberichte und Gesetzesnovellen. Es braucht eine Haltung, die deutlich macht: Kinder dürfen nicht zum Spielball von Imagefragen oder politischem Aktionismus werden. Und Mitarbeiter, die ehrlich und engagiert arbeiten, verdienen Rückhalt statt Misstrauen. Wenn das Vertrauen zerstört wird, nach innen wie nach außen, dann verlieren die Kinder am meisten. Kinderschutz bedeutet: handeln, zuhören, hinsehen – und zwar sofort. Politik und Gesellschaft sind gefordert, dafür zu sorgen, dass die Kinder im SOS-Kinderdorf nicht noch ein zweites Mal Opfer werden: erst durch Versäumnisse, dann durch Stigmatisierung. Nur mit Transparenz, ehrlichem Einsatz und dem Schutz aller Beteilig-ten kann das Vertrauen zurückgewonnen werden, das diese Kinder so dringend brauchen.
John Patrick Platzer, Viktring
Erschienen am Fr, 26.9.2025
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