Elon Musk gründet also eine eigene Partei. Wie originell – und vor allem: wie erwartbar. Wenn Milliardäre eines beherrschen, dann die schillernde Inszenierung von Projekten, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern – und dabei die Aufmerksamkeit zuverlässig auf sich selbst lenken. Dass Musk die politische Landschaft der USA nun mit einer „America Party“ aufmischen möchte, ist vor allem eines: eine logische Fortsetzung seines bisherigen Geschäftsmodells – ein bisschen wie Tesla: laut angekündigt, schwer lieferbar, aber immer mit einem glänzenden Prospekt. Natürlich bleibt offen, wofür diese Partei stehen soll. Aber das tut im Amerika von heute auch kaum mehr etwas zur Sache. „Redefreiheit“ klingt immer gut, „Deregulierung“ sowieso – und dass man sich auf „acht bis zehn Sitze“ im Repräsentantenhaus beschränken will, damit der „wahre Wille des Volkes“ endlich gehört wird, ist nicht zynisch genug, um noch als Satire durchzugehen. Musk selbst kann natürlich kein Präsident werden – was schade ist, denn das ist vermutlich der einzige Job, den er noch nicht selbst in einem Tweet versprochen hat. Bleibt die Frage: Ist die „America Party“ nun eine ernsthafte politische Kraft oder nur ein weiterer PR-Gag, damit wir alle weiter fasziniert auf die Karambolage zwischen ihm und Trump starren? Meine Vermutung: eine Mischung aus beidem. So wie immer, wenn Egomanie auf die Bühne tritt und sich für Vision hält.
John Patrick Platzer, Viktring
Erschienen am Di, 8.7.2025
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