Europa hat das Match verloren. Mit politischem, ökonomischem und militärischem Druck hat sich Trump durchgesetzt. So unangenehm sie sind, die Zölle sind nicht das entscheidende Problem. Auch nicht die Vereinbarung über zusätzliche Investitionen, die derzeit nicht mehr als Absichtserklärungen sind. Das Problem liegt vielmehr in der zusätzlichen Abhängigkeit Europas auf dem Energiesektor, wo wir vom Regen in die Traufe kommen, von Putin zu Trump. Ein Drama ist, dass Europa nicht, wie geplant, auf dem Verteidigungssektor eigene Anschaffungen tätigen kann, sondern diese von den USA beziehen muss. Wir wollten unabhängiger werden und haben uns in eine stärkere Abhängigkeit begeben. Wir wollten Partner zu allen Teilen der Welt sein und sind heute mehr denn je ein Anhängsel von Trump-Amerika. Er wird das nutzen, indem er die Europäer als Vasallen in seinem Kampf gegen die VR China einsetzen wird. Europa wollte Berechenbarkeit, aber eine solche ist aufgrund unklarer Formulierungen und der Wesenseigenschaften von Donald Trump nicht erkennbar. Erkennbar ist hingegen der Verlust an Ansehen und Reputation, den Europa insbesondere auch in den Ländern des Globalen Südens hinnehmen muss. Wie wollen wir unsere Werte vertreten und unsere Ansprüche auf Mitwirkung bei der Lösung globaler Probleme, wenn wir ein derart inferiores Bild abgeben? Man könnte in Resignation versinken und das Ende befürchten – oder aber auch einen letzten Weckruf erkennen; noch verbleibende Hoffnung anstelle von Resignation! Wir sollten das tun, was längst auf der Agenda steht und von überzeugten Europäern immer wieder gefordert wird: einen Sicherheitsrat für alle Länder Europas begründen, nicht nur für die EU; die Umsetzung von verbindlichen Migrationsregeln erwirken; die Erweiterung des Binnenmarktes als ökonomisches Fundament unseres Wohlstandes umsetzen; Außenwirtschaftsabkommen nicht länger blockieren; Bürokratie reduzieren; Innovationen fördern; eine Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit in einer Art politischer Union herstellen, mit einer Pioniergruppe von EU-Ländern, die dazu bereit ist; eine Erweiterung umsetzen, um stufenweise neue Mitglieder aufnehmen zu können; und schließlich sollten wir endlich erkennen, dass wir unsere Werte anderen nicht aufzwingen, sondern sie nur selbst überzeugend leben können! Würde Europa diesen Weg gehen, würde das Hoffnung erzeugen. Vor allem bei den vielen jungen Menschen, die an eine gemeinsame europäische Zukunft glauben, sie für ihr Leben als wichtig ansehen, aber die Umrisse dafür noch zu wenig erkennen. Enttäuschen wir unsere Jugend nicht!
Christoph Leitl, Präsident der Europäischen Bewegung Österreich
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
In einer Zeit, in der Bilder aus Gaza um die Welt gehen – Kinder, die um Essensreste betteln, Ruinen, die einst Schulen waren – erstaunt es, wenn ein ...
Der verbale Schlagabtausch zwischen Medwedew und Trump spitzt sich weiter zu. Dieser Wort-Krieg zweier Egomanen könnte durch das Entsenden von zwei ...
Natürlich sind wir alle stolz, dass es die Salzburger Festspiele gibt. Kultur auf höchstem Niveau. Aber immer mehr entsteht der Eindruck, dass diese ...
Ist es wirklich sinnvoll, das ganze Leben zu digitalisieren? Was bringt es tatsächlich, dass wir Menschen nur noch mit „toten Kastln“ kommunizieren ...
Die letzte Woche hat schonungslos gezeigt, wie die politisch Mächtigen mit Europa umgehen. China verlacht das wohlstandsverwöhnte Europa, und Trump ...
Das Interview von Bundeskanzler Stocker mit Carmen Palyvos in der „Kronen Zeitung“ vom 2. 8. lässt mich wütend zurück. Da sitzt eine Frau, die sich ...
Die Friseurin Carmen Palyvos stellte bei einem Interview an Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) unter anderem die Frage: „Wozu Vollzeit arbeiten, ...
In Salzburg wurde ein Einbrecher erschossen, weil er den Hausbesitzer mit einem Messer bedrohte. Wenn sich dieser Tathergang so zugetragen hat, dann ...
Wer sich entscheidet, in fremdes Eigentum einzudringen, muss mit den Konsequenzen rechnen. In einem aktuellen Fall wurde ein Einbrecher erschossen. ...
Wie bekannt wurde, sollen in Niederösterreich elf von 32 Notarztstützpunkten geschlossen werden – das ist russisches Roulette mit der Gesundheit. Es ...
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.