Nach der Lawinenkatastrophe im Jahr 1999 in Galtür wurden erstmals die eklatanten und völlig unverantwortlichen Sparmaßnahmen bei unserem Bundesheer sichtbar. Besonders unsere veralteten Hubschrauber verursachten damals bei den Helfern aus den diversen Nachbarstaaten großes Staunen. Publikumswirksam wurde dem patriotischen Österreicher erklärt, dass hier etwas gemacht werden muss, um künftig für derartige Umweltkatastrophen besser gerüstet zu sein. Es dauerte weitere drei Jahre, bis der erste Black-Hawk-Hubschrauber starten konnte. Es wurden neun dieser „Schwarzen Falken“ im Gegenwert von knapp drei Milliarden Euro angeschafft. Wer allerdings dachte, dass wir jetzt besser gerüstet sind, wird gerade im Kontext des Großbrandes im Rax-Schneeberg-Gebiet eine Besseren belehrt. Von den neun Black Hawks scheinen nämlich sieben etwas flügellahm zu sein, da ganz offenbar nur zwei einsatzbereit sind und wir dringend auf Hilfe aus Italien, Deutschland und der Slowakei angewiesen sind. Österreich ist also weiter nicht fähig, vergleichsweise kleine Katastrophen, wenn sie über das Schneeschaufeln von Rekruten hinausgehen, selbst zu lösen. Parallel dazu können wir aber locker jedes Jahr an die drei Milliarden Euro für Wirtschaftsflüchtlinge und im Rahmen von „Nachbar in Not“ viele Millionen Euro für Länder, die nicht einmal annähernd unsere Nachbarn sind, aufbringen. Der kleine EU-Nettozahler Österreich sollte, in Anbetracht der gegenwärtigen Katastrophe und eines immer öfter prophezeiten Blackouts, mehr Geld für das Bundesheer und den Schutz der eigenen Bevölkerung zur Verfügung stellen und die Lösung globaler Probleme den Großen, die meist auch die Verursacher dieser Missstände sind, überlassen.
Alexander Neumann, Grünbach am Schneeberg
Erschienen am Mi, 3.11.2021
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.