Das freie Wort

Unsere Freiheit

Juristen haben uns über die Medien wissen lassen, dass die Einschränkungen (auf Zeit) der Regierung mit dem Ziel, die Ausbreitung von Corona möglichst gering zu halten, gegen die Menschenrechte, die individuelle Freiheit, die Verfassung etc. sind. Sorry, aber mir kommt vor: Hier kämpft ein Papiertiger gegen die Realität. Denn wer kann übersehen haben, dass diese Einschränkungen (auf Zeit) dazu beigetragen haben, dass die registrierten Corona-Erkrankten und -Toten in Österreich geringer (teilweise um ein Mehrfaches) sind als in vielen anderen Ländern. Dennoch gab es Straßen-Demos, ausgerüstet mit der Munition: „Wir sind für die Menschenrechte, für die persönliche Freiheit und gegen die Regierung und ihre Einschränkungen!“ Allerdings: Es geht auch um die Wirtschaft, die nun in einem besorgniserregenden Zustand ist. In der Hoffnung, dass der Corona-Höhepunkt ohnehin hinter uns liegt, wurden die Einschränkungen gelockert, und die Corona-Zahlen steigen wieder. Nicht nur in Österreich ist das so. Allgemeine körperliche Gesundheit und (nicht gegen!) eine gesunde Wirtschaft – das wird in nächster Zeit eine Gratwanderung sein! Denn wir brauchen natürlich beides, um möglichst frei zu sein! Nur liebe Juristen: Lasst nicht zu, dass mithilfe Eurer Aussagen (auch in den Medien) sogenannten „Berufs-Freiheitskämpfern“ zu ihren (oft recht gewaltbereiten) Demos gegen die Regierung die Munition geliefert wird! Diese Demos tragen zur Corona-Verbreitung bei und schaden außerdem der Wirtschaft. Konsequente Eigenverantwortung klingt natürlich sehr gut, ist aber offensichtlich nicht jedermanns Sache. Und besonders unter Alkoholeinfluss steigt die Risikobereitschaft – wer weiß das nicht? Ich lebe sehr gerne in einem freien Land – und das ist unter anderem auch ein Verdienst unserer Justiz. Coronakrank zu sein macht natürlich nicht frei – besonders wenn rundum immer mehr Menschen krank sind. Zum Glück haben in Österreich die meisten von uns das noch nicht so richtig erlebt. Wer möchte nicht, dass das so bleibt?

Ulrike Schütz, Wien

Erschienen am Mi, 28.10.2020

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