Nun hat sich der belgische König Philippe in einer offiziellen Ansprache beim Volk der Republik Kongo für die Verbrechen, die während der Kolonialherrschaft Belgiens von 1885 bis 1908 durch König Leopold II. begangen worden sind, entschuldigt, seine Aussagen wurden aber bewusst vage gehalten, um Reparationszahlungen an den afrikanischen Staat hintanzuhalten. Natürlich kann die derzeitige Regierung und das Königshaus nichts für die Verbrechen in der Vergangenheit, aber man könnte trotzdem humanitäre Hilfe als Entschädigung anbieten, ist ja Belgien durch die Kolonialherrschaft reich geworden. Es gab während des Schreckensregimes 25 Millionen Todesopfer durch Sklaverei, Ausbeutung, schreckliche Folter. Ländereien wurden den Stammeshäuptlingen gegen wertlose Gegengeschäfte sozusagen abgekauft, die Menschen mussten Schreckliches erdulden, z. B. wenn nicht genug Naturkautschuk herbeigeschafft worden ist, wurden sogar Kindern die Hände abgehackt, Folterungen wurden zur Belustigung der weißen Kolonialisten öffentlich durchgeführt. König Leopold II. hat sich das Land angeeignet, hat es aber selbst angeblich nie besucht. Der Forscher Henry Morton Stanley hat in seinem Auftrag das Land und auch das Vorkommen von Bodenschätzen erkundet. Belgien ist durch die Kolonialherrschaft reich geworden, hat riesige Bauwerke errichtet, wovon das Land heute noch profitiert. Man könnte meinen, dass sich vor allem die jüngere durch moderne Medien aufgeklärtere afrikanische Generation jetzt durch große Flüchtlingsbewegungen in Richtung Europa für das entschädigen will, was ihren Vorfahren in ihren Heimatländern durch die europäische Kolonialherrschaft gestohlen worden ist.
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