Da hat unsere Politik mit der aufgeblasenen Postenschacher-Affäre um den freiheitlichen Peter Sidlo wieder einmal ganze Arbeit geleistet, denn der gehört anscheinend zur falschen Partei. Sogar eine Nationalratssondersitzung hat es dazu gegeben. Auch die Kartellbehörden dürften hier 2016 weit übers Ziel geschossen haben, als sie Novomatic-Besitzer Johann Graf eine Beteiligung von mehr als 17,2 Prozent an den Casinos untersagt haben. Dadurch konnte die tschechische Sazka-Gruppe ungeniert und in aller Ruhe 38% der Casinos-Anteile einsacken. Zu hinterfragen wäre natürlich auch, was die Kartellbehörden bei einem bestehenden Glücksspielmonopol regulieren müssen. Nach vielen Vorwürfen an Novomatic-Eigentümer Johann Graf, dass er die Bestellung von Peter Sidlo in den Casino-Vorstand persönlich unterstützt hat, und der Beschlagnahme von Unterlagen durch die Staatsanwaltschaft hat dieser sichtlich entnervt die Reißleine gezogen. Zum Abschied hat er dem österreichischen Staat aber noch genüsslich ein faules Ei in das Casinos-Nest gelegt und will seine 17,2 Prozent Anteile an die tschechische Sazka-Gruppe verkaufen. Und jetzt machen sie lange Gesichter, unsere übereifrigen Politiker, und sind ein wenig ratlos. Entweder man überbietet die tschechische Sazka-Gruppe und genehmigt mit einem notwendigen Regierungsbeschluss eine mehr als 50-prozentige Beteiligung an der Casinos Austria AG. oder es heißt bald Casinos Cesko AG. Es scheint, als hätten die Tschechen den Kampf um die Casinos Austria AG schon gewonnen. Sicher kein Ruhmesblatt für unsere Politik. Da ist anscheinend, für unsere zum Großteil nicht lernfähigen Politiker der Schuss wieder einmal nach hinten losgegangen, und Johann Graf hat leider anders reagiert als erwartet. Ja, ja, so ein faules Ei kann eben ganz gehörig stinken.
Franz Zillinger, Reyersdorf
Erschienen am Mi, 18.12.2019
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