Schleimer, Zicke & Co

Was tun, wenn der Kollege nervt?

Wirtschaft
26.04.2010 17:13
Man findet sie in nahezu jeder Arbeitsstätte: Choleriker, Zicken, Tratschtanten oder Mauerblümchen – Kollegen, die mit ihrer absolut einzigartigen Art ihr Umfeld in den Wahnsinn treiben. Doch für jede Macke gibt es eine Gegenstrategie, mit der du besonders schwierige Exemplare etwas besser in den Griff bekommen kannst. Hier erfährst du, wie du am besten reagierst.

Die Mimose
Dieser Typ ist meist weiblich. Ständig von Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Haarmuskel-Katarrh geplagt, umgibt sich die Kollegin mit kiloweise Medikamenten gegen alle möglichen Leiden, auch die, die sie noch gar nicht hat – man weiß ja nie. Auf die Frage nach dem Befinden spult sie routiniert ihre Krankengeschichte herunter und man wünscht sich, man hätte nie gefragt. Wage es niemals, ein Fenster zu öffnen oder in ihrer Nähe zu husten – damit ziehst du dir ihren Zorn zu. 

Umgang mit der Mimose: Hast du keine Lust, dir ihre Leidensgeschichte anzuhören, dann solltest du niemals fragen, wie es ihr geht. Sollte das unvermeidlich sein, dann heuchle Verständnis. Tu so, als ob du ihr zuhörst, und bearbeite nebenbei deine E-Mails. Sie wird glücklich sein, wenn sie einfach nur reden kann. Langfristig solltest du den Kontakt auf ein Minimum reduzieren.

Der Intrigant
Dieser Kollegentypus findet sich unter beiden Geschlechtern gleichermaßen. Er hat seine Ohren überall und versucht, durch geschicktes Fädenziehen jede Situation zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Wenn andere dadurch auf die Nase fallen, ist ihm das herzlich egal und wird oft sogar von ihm gewünscht. Er fühlt sich dann am wohlsten, wenn die Stimmung im Büro so richtig vergiftet ist. 

Umgang mit dem Intriganten: Gegen diesen Bazillus hilft nur eines: zusammenrotten! Denn gemeinsam prallen seine Intrigationsversuche am Büroklima ab wie an einem Regenschirm. Gehen seine Spielchen zu weit, dann solltet ihr den Chef informieren. Aber Achtung: Der Intrigant war meist schon schneller und weiß, wen er sich seinerseits als Verbündeten zu suchen hat. Daher Vorsicht mit zu direkter Kritik. 

Der Choleriker
Seine Anwesenheit ist unüberhörbar. Im einen Moment lächelt er dir ins Gesicht, im nächsten schreit er, dass dir die Ohren wackeln. Er ist absolut unberechenbar, denn meist weiß man nicht, was seine Anfälle wirklich auslöst. Sehr oft ist der Choleriker in einer Führungsposition zu finden und will sich einfach nicht beherrschen.

Umgang mit dem Choleriker: Sollte es sich bei dem Zornbraten um einen Kollegen handeln, dann suche das Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Schließlich hast du es nicht notwendig, dich von einem Kollegen anherrschen zu lassen. Vielleicht findet sich eine Möglichkeit, wie man eure Zusammenarbeit anders organisieren kann, um den Kontakt zu reduzieren. Das direkte Gespräch mit diesem Kollegen bringt meist leider nichts, da ihm seine Ausbrüche niemals bewusst werden.

Die Zicke
Dieser Typus ist durch höchste Launenhaftigkeit gekennzeichnet. Meist findet man sie nägelfeilend und mit freiem Auge kaum sichtbare Nagellackschäden ausbessernd an ihrem Schreibtisch vor. Ist sie gut aufgelegt, könnte sie diese unglaublich wichtige Tätigkeit möglicherweise unterbrechen, um dir zu helfen. In der Regel ist sie aber voll und ganz damit beschäftigt, durchs Büro zu stöckeln, Gerüchte zu verbreiten und dabei möglichst dekorativ auszusehen. Mache nie den Fehler, sie zu kritisieren, das könnte dein sozialer Todesstoß sein.

Umgang mit der Zicke: An manchen Tagen reicht es schon, sie einfach nur zu begrüßen, und sie reagiert beleidigt. Du solltest so schnell wie möglich lernen, ihre Gesichtsausdrücke und die Geschwindigkeit der Nagelfeilstriche richtig zu deuten - das kann dir im Fall des Falles das Leben retten. Hast du aber einmal einen Stein bei ihr im Brett, kannst du nahezu alles von ihr haben.

Der Schweigsame
In der weiblichen Ausprägung auch „Mauerblümchen“ genannt. Meist erschreckst du dich, weil er plötzlich hinter dir steht und stumm um deine Aufmerksamkeit bettelt. Er ist so schüchtern, dass viele Kollegen erst nach sehr langer Zeit überhaupt bemerken, dass es einen neuen Mitarbeiter gibt. Dennoch: Er ist zwar kein Kollege der großen Worte, dafür aber zuverlässig und sehr loyal.

Umgang mit dem Schweigsamen: Du solltest ihn niemals unterschätzen. Und keinesfalls den Fehler machen, ihn zu reizen. Denn er vergisst niemals, wenn er ungerecht behandelt wurde. Und irgendwann kommt der Tag der Rache. Sei nett zu ihm und versuche, mit ihm zu plaudern. Eines fernen Tages wird er auftauen und ist dann vielleicht der beste Kollege, den du jemals haben wirst. 

Die Übersinnliche
Sie kennt jedes Horoskop, weiß genau, wann der Mond wie zu stehen hat, damit du dir deinen linken Zehennagel schneiden darfst, und kennt selbstverständlich auch deinen Lebensbaum. Sämtlichen Leiden rückt sie mit einem passenden Kraut auf den Leib. Gespräche mit ihr kommen schnell in eine Dimension, in der es sich um Zeichen, Kräfte und Energien dreht, von deren Existenz du keinen blassen Schimmer hast.

Umgang mit der Übersinnlichen: Wenn du mit Esoterik etwas anfangen kannst, umso besser – dann bist du bei ihr wunderbar aufgehoben. Und ganz ehrlich: Wenn ihre Tipps nichts nützen, dann schaden sie zumindest nichts. In ihr hast du eine sehr hilfsbereite Kollegin gefunden, die dich in jeder Lage unterstützen wird. Und sei es nur mit Tarotkarten legen oder Auspendeln.

Der Schleimer
Dieser Typus ist besonders gefinkelt, da du bei ihm nie weißt, woran du bist. Er wird dir immer nach dem Mund reden, egal was du vom Stapel lässt - eigene Meinung: Fehlanzeige! Du findest, der Kaffee schmeckt grauenhaft, und er wird dir zustimmen. Behauptet keine fünf Minuten später ein Kollege, der Kaffee sei absolut wundervoll, wird er diesem inbrünstig zustimmen. Besonders bei Vorgesetzten ist dieser Typ meist sehr beliebt, da Weltmeister im Kaffeekochen und Über-schlechte-Witze-vom-Chef-Lachen.

Umgang mit dem Schleimer: Sei auf der Hut! Jemand der so aalglatt alle Ecken und Kanten umschifft, ist meist entweder sehr einfach gestrickt oder aber wirklich intrigant unterwegs. Hüte deine Zunge und stelle ihm Fragen, ohne vorher deine Meinung kundgetan zu haben.

Die Tratschtante
Sie weiß immer ganz genau, was sich im Büro tut. Frau Meier soll schwanger sein, von Herrn Huber aus der Verkaufsabteilung. Und der Hund von Frau Schmid hat Husten. Ganz egal, wie belanglos die Informationen sind, sie hat sie. Und ist Meisterin im Kochen in der Gerüchteküche. Sie kennt Menschen, von denen du nicht einmal wusstest, dass sie existieren. Allerdings kann sie auch gefährlich werden, wenn sie von der Tratschtante zur Petze mutiert. Hat sehr oft auch Charakterzüge der Zicke.

Umgang mit der Tratschtante: Hier hilft nur eins: Verbünde dich mit ihr, aber hüte deine Zunge. Geh mit ihr Kaffeetrinken, gib ihr ein gutes Gefühl, aber pass auf, was du ihr erzählst. Du weißt nie, wessen Ohren es demnächst zu hören bekommen, denn Loyalität ist für diesen Kollegentyp meist ein absolutes Fremdwort. Unter dem vorgeschobenen Mantel der Verschwiegenheit erzählt sie jedem alles – „aber du weißt es nicht von mir!“.

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