Nach 100 Jahren

Graz soll wieder Freiwillige Feuerwehr bekommen

Steiermark
07.03.2008 10:09
Wenn es nach der neuen Regierung geht, soll die Grazer Berufsfeuerwehr nach fast hundert Jahren Pause bald wieder Unterstützung von freiwilligen Florianijüngern bekommen: ÖVP-Gemeinderat Kurt Hohensinner will, dass auch in Graz - wie schon in allen anderen österreichischen Landeshauptstädten - freiwillige Feuerwehrmänner ausgebildet werden. Auch der schwarz-grüne Koalitionspakt sieht den Aufbau einer Freiwilligeneinrichtung vor.

Hohensinner hatte bereits in den vergangenen fünf Jahren mehrmals Anträge im Gemeinderat zur Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr eingebracht. Letztlich ist es aber immer am ehemaligen Bürgermeisterstellvertreter Walter Ferk (SPÖ) gescheitert, der in Graz für das Feuerwehrwesen zuständig war. 

Feuerwehr ist Chefsache
Nach der Wahl vom Jänner ist in der neuen Stadtregierung die Feuerwehr nun "Chefsache": Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hat auch schon am Tag der Bekanntgabe des Koalitionspaktes mit den Grünen erklärt, dass nun an die Umsetzung dieser Idee gegangen werde.

Freiwillige "Florianis" mussten ins Umland ausweichen
Laut Hohensinner mussten in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Männer und Frauen aus Graz ihre FF-Ausbildung in Umgebungsgemeinden absolvieren, da es kein derartiges Angebot in der Landeshauptstadt gibt. Weitere Interessierte hätten abgewiesen werden müssen, weil für sie kein Ausbildungsplatz vorhanden gewesen sei.

Umsetzung binnen zwei bis drei Jahren
Er könne sich vorstellen, dass schon in zwei bis drei Jahren bis zu 50 freiwillige "Florianis" in Graz im Einsatz sein könnten. Ob sie in einer eigenen Wache stationiert, das räumliche Angebot der Berufsfeuerwehr etwa in der Feuerwache Süd nutzen oder direkt in die Berufsfeuerwehr eingegliedert werden, solle in einem Arbeitskreis geklärt werden. 

Möglichkeit für Jugendliche mit anzupacken
Hohensinner betonte, dass es nicht um Konkurrenz oder gar Ersatz für die Berufsfeuerwehr gehe, sondern "um eine sinnvolle Ergänzung und eine Möglichkeit vor allem für junge Menschen, die mit anpacken wollen".

"FF"-Graz soll auch zu Bewerben fahren
Wert legte der ÖVP-Gemeiderat darauf, dass die Ausbildung unter dem Titel einer Freiwilligen Feuerwehr laufe, da so für die Helfer auch die Teilnahme an Wettbewerben möglich werde und Förderungen abgeschöpft werden könnten. Ein Katastrophenhilfsdienst, wie ihn die Berufsfeuerwehr begrüße, könne das eben nicht bieten.

Freiwillige Feuerwehr gab es erstmals vor fast 100 Jahren
Die Geschichte des Feuerlöschwesens ins Graz geht übrigens bis ins Jahr 1853 zurück, als ein "städtisch besoldetes Pompiercorps" gegründet wurde. 1909 wurden Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehr zusammengelegt. Seither gibt es in Graz nur noch hauptberufliche Brandbekämpfer.

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