„Keiner hilft uns“

Raser am Stadtrand rauben Anrainer den Schlaf

Neben Favoriten und Döbling hat auch in Floridsdorf eine Raserstrecke, die die Bewohner zur Verzweiflung bringt. Sämtliche Vorschläge der Siedler, die Tempobolzer nachhaltig einzubremsen, sind von Politik und Behörden nicht umgesetzt worden. Mit Argumenten, die schwer nachvollziehbar sind. 

In der Nordrandsiedlung im 21. Bezirk hängt der Haussegen schief. Raser rauben Anrainer den Schlaf und sorgen beim Überqueren der Illgasse für gefährliche Situationen. Die Straße liegt halb in Wien, halb in Niederösterreich.

Scheinbar halten Pkw- und Lkw-Lenker das Gaspedal weiter  festgedrückt, wenn sie die Wiener Stadtgrenze passieren. „Kaum jemand verringert die Geschwindigkeit, wenn er einen Fußgänger sieht“, klagt Anrainerin Elisabeth S. Nachts sei das Ratter der Fahrzeuge derart laut, dass Siedler in den Keller flüchten müssen, um Schlaf zu finden.

Die Illgasse liegt halb in Wien und halb in Niederösterreich. An Tempo 50 halten sich hier viele ...
Die Illgasse liegt halb in Wien und halb in Niederösterreich. An Tempo 50 halten sich hier viele Lenker nicht.(Bild: Zwefo)

Statt den vorgeschriebenen 50 km/h würden viele Wagen mit mindestens 70 km/h durch die Ortschaft brettern, sagen Siedler. Sie haben Politik und Behörden Vorschläge gemacht. Keiner wurde umgesetzt. Mit Argumenten, die die Betroffenen als Farce ansehen.

  • Radarboxen: Angeblich ist die Illgasse nicht für die Boxen geeignet.
  • 30er-Zone: abgelehnt, u.a. weil der Linienbus den Fahrplan dann nicht einhalten könnte. „Absurd. Es geht um eine Strecke von 200 Metern, dann ist ohnehin ein Kreisverkehr, wo er in die Aistgasse einfahren muss. Er erreicht schon jetzt die 50 km/h nicht“, kontern Elisabeth S.
  • Bodenschwellen: Zu der wohl zielführendsten Maßnahmen hätten sich Politik und Behörden gar nicht geäußert. Ohne Begründung.
  • Polizeikontrollen: Die Exekutive habe Messungen durchgeführt, allerdings vielfach nicht zu Stoßzeiten, meinen die Anrainer. Und die Polizei kann natürlich nicht ständig vor Ort sein. 

IEin Sprecher der Bezirksvorstehung erklärt: „Seit 2020 wurde in der Illgasse insgesamt 14 Mal ein mobiles Messgerät aufgestellt, um Beschwerden über zu schnell fahrende Fahrzeuge nachzugehen. Das macht die Illgasse zu einer der am meisten gemessenen Straßen im Bezirk.“

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Seit 2020 wurde in der Illgasse insgesamt 14 Mal ein mobiles Messgerät aufgestellt, um Beschwerden über zu schnell fahrende Fahrzeuge nachzugehen. Bei der letzten uns vorliegenden Messung seitens der Polizei wurden in 34 Stunden 55 Übertretungen festgestellt. 

Sprecher von Bezirkschef Georg Papai (SPÖ)

Ergebnis: Die meisten Fahrzeuglenker würden sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten. Aber: „Bei der letzten uns vorliegenden Messung der Polizei wurden in 34 Stunden 55 Übertretungen festgestellt. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei 79 km/h“, heißt es. 

Auf Basis dieser Zahlen und der Berichte der Polizei hat sich Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) für die Errichtung einer stationären Radarbox eingesetzt.

Gekommen ist sie bis heute nicht. 

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