Matzbacher war gegen 18.50 Uhr mit seinem Pkw auf der S35 von Bruck/Mur in Fahrtrichtung Graz unterwegs gewesen. Bei Frohnleiten Süd kam sein Wagen aus ungeklärter Ursache rechts von der Fahrbahn ab, fuhr auf die Randleitschiene auf und prallte mit der rechten Seite gegen die massive Standsäule des Überkopfwegweisers.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto auf den zweiten Fahrstreifen geschleudert und blieb quer zur Fahrbahn stehen. Der 25-jährige Sportler erlitt bei dem Unfall tödliche Verletzungen, auch der alarmierte Notarzt konnte nicht mehr helfen.
"Wichtige Stütze im heimischen Radsport"
ÖRV-Präsident Otto Flum sprach nach Bekanntwerden des Unfalls vom "Verlust eines der größten Talente" und einer "wichtigen Stütze im heimischen Radsport". "Andreas war nicht nur ein hoch geschätzter Radsportler, er war auch ein überall gern gesehener Freund", so Flum, der Matzbachers Familie sein Mitgefühl aussprach. Matzbacher wäre am 7. Jänner 2008 26 Jahre alt geworden.
Bergspezialist Matzbacher begann seine Profikarriere 2004 beim italienischen Saeco-Team, wo damals auch Gerrit Glomser fuhr. In diesem Jahr stand der damalige ÖRV-U23-Champion aus Rein bei Graz auch vor seinem ersten großen Erfolg. Bei der Österreich-Radrundfahrt (Wiesbauer-Tour) 2004 überließ Matzbacher aber auf Geheiß seinem Teamkapitän Glomser auf der Glockneretappe den Sieg. Matzbachers Erfolge würden noch kommen, bedankte sich Glomser damals.
Seit 2006 Volksbank-Profi
Matzbacher verlängerte dann seinen Vertrag um ein Jahr in die unbenannte Lampre-Mannschaft. 2006 holte ihn Volksbank-Teamchef Thomas Kofler ins Ländle, wo er bereits einen Vertrag für das nächste Jahr unterzeichnet hatte. Tiefe Trauer herrschte deshalb natürlich auch im Professional Continental-Team Volksbank. "Im Alter von 25 Jahren wurde 'Matzi' am Heiligen Abend viel zu früh aus diesem Leben gerissen und hinterlässt ein tiefes Loch in unserer Mitte", schrieb Kofler auf der Team-Homepage.
Fassungslos und zunächst sprachlos reagierte Glomser auf den Tod Matzbachers. "Er war einer, der nie aufgegeben und stets gekämpft hat", beschrieb er seinen ehemaligen Teamkollegen. "Er hat Leben in die Mannschaft gebracht, und er hatte den absoluten Willen, etwas zu erreichen", meinte Glomser, der sich gut und gerne an die gemeinsamen Zeiten erinnerte. "Er war mit 21 Jahren sehr jung, als wir gemeinsam bei Saeco fuhren. Ich war damals so etwas wie sein großer Bruder. Es tut sehr weh, den kleinen Bruder zu verlieren."
"Viel zu frühes Ende eines jungen Sportlers"
Bundeskanzler und Sportminister Alfred Gusenbauer bezeichnete Matzbacher als "eines der größten Talente im heimischen Radsport" und "eines der wichtigsten Vorbilder für Kollegen in seinem Jahrgang und die Jugend". Der Unfall hinterlasse nicht nur eine große Lücke im heimischen Sport, es sei vielmehr das viel zu frühe Ende eines jungen und vor allem geachteten Sportlers, so Gusenbauer. "Unser aller Mitgefühl gehört in dieser Stunde seiner Familie und seinen Kollegen im Radsport, für die das Fest der Freude zu einem Trauerfall wurde", so der Bundeskanzler.
Auch Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka kondolierte der Familie Matzbachers. "Sein Tod ist vor allem eine Tragödie für seine Familie am Heiligen Abend", sagte Lopatka. "Er war ein junger Sportler mit einem großartigen Talent. Mit ihm verliert der heimische Radsport einen seiner größten Hoffnungsträger."
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