Wie am Dienstag mehrere Medien berichteten könnten die vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Spekulationsverluste der Bahn bis zu 120 Millionen Euro - und nicht wie bisher berichtet bis 80 Millionen Euro - betragen. Auch der oberste Bahngewerkschafter Wilhelm Haberzettl hatte kürzlich durchblicken lassen, dass hier möglicherweise noch nicht alles am Tisch liegt. Die riskanten Swap-Geschäfte waren in Höhe von 630 Millionen Euro abgeschlossen worden. Ursprünglich rechneten die Österreichischen Bundesbahnen mit Gewinnen bis zu 35 Millionen Euro. Die Deutsche Bank, die die Swap-Geschäfte mit der Bahn gemacht hat, wollte sich dazu nicht äußern.
Eine weitere Baustelle bei den ÖBB ist die "Causa Zimmermann". Die vor einem Jahr erfolgte Ablöse des Chefs der ÖBB Infrastruktur Bau AG, Alfred Zimmermann, ist noch immer bei Gericht anhängig, am Ende könnte Zimmermann nach Medienberichten um rund 220.000 Euro reicher sein.
Wurde ungarische MAV überteuert gekauft?
Aufklärungsbedürftig scheint auch der jüngste Deal des Staatskonzernes zu sein - die Übernahme des ungarischen Güterverkehrsanbieters MAV. Diese soll einem Zeitungsbericht zufolge weit überteuert gekauft worden sein. Die Bahn bezahlte demnach 400 Millionen Euro für 15.000 teils schrottreife Waggons und übernahm gleichzeitig 5.000 Mitarbeiter mit Jobgarantie.
Und letztendlich geht es auch noch um eine Familienangelegenheit im Hause Huber. Hubers Ehefrau hatte mit dem Steuerberater Josef Ischepp das Palais der Telekom Austria am Schillerplatz 2006 um 5,8 Millionen Euro erworben und ein Jahr später ums Doppelte verkauft. Zum Zeitpunkt des Kaufs saß Telekom-Vorstand Rudolf Fischer, ein Freund der Familie Huber, noch im Aufsichtsrat der ÖBB. Fischer betont jedoch, nie für Immobilien zuständig gewesen zu sein.
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