Jahrhundert-Mure

Erst im Himmel, jetzt in der Angst-Hölle!

Oberösterreich
04.12.2007 19:35
Vom Himmel in die Hölle: Die auf die Gmundener Ortschaft „Unterm Stein“ zukriechende Jahrhundert-Mure hat 70 Bewohner aus ihren Häusern am traumhaft schönen, 900 Meter langen Seeufer vertrieben. Niemand weiß, ob und wann sie zurückkehren können. Die Geologen entscheiden über diese Schicksale.

In der Verzweiflung rücken die Gmundner eng zusammen. 25 Bewohner, die erst in der Nacht zum Montag ihre Häuser räumen mussten, trafen sich im Gasthof Grünberg zum Essen. Und reichten einander die Hände, halten zusammen. Dort sind viele der „Untermstoaner“ bestens

 bei der Familie Pernkopf untergebracht. „Die Stimmung war bedrückend, aber niemand will verzweifeln“, war Bürgermeister Heinz Köppl tief bewegt. Unterstützung kommt auch von außen, so bot der Pfarrer von Ottnang Hilfe bei der Evakuierung an. Viele andere taten es ihm gleich.

Diese Hilfsbereitschaft ist der große Trost für die Betroffenen. Um Gelassenheit bemüht sich das

„Hois´n“-Wirtspaar Hans (47) und Rosi Schallmeiner (54): „Wir sind optimistisch, dass es doch nicht so arg wird, sehen die Evakuierung als Vorsichtsmaßnahme.“ Ihr Lokal hat Betriebsruhe, doch im Dezember waren zehn Weihnachtsfeiern gebucht. Hans Schallmeiner: „Wir hoffen halt, dass wir am 1. März wieder aufsperren wie immer.“

Genauso unter Schock stehen die Nachbarn Hilde Raffler (56) und ihr Lebensgefährte Herbert Prötsch (52): „Man kommt sich wie in einer Mischung aus Wirklichkeit und Traum vor. Es ist wie in einem schlechten Film.“

Auch der Mostbauer Johann Möslinger (70) und sein Sohn Johann (40) ringen um Ruhe: „Am Anfang war´s ein Chaos. Aber wir hoffen, wieder in den Hof einziehen zu können.“

 

 

Foto: Klemens Fellner

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