Astrid Esslinger (49) ist eine Malerin, die ihre Stoffe im Leben sucht und auch findet. Darum gelingt ihr eine außerordentlich gegenwärtige Bildsprache, die auch mal politisch gedeutet werden darf: „Wie man sein Leben lebt, ist schon eine politische Äußerung“, ist sie überzeugt. Die Malerei bleibt bei ihr also nicht „l´art pour l´art“, sondern fordert auf, kräftig über das Leben nachzudenken.
In der Serie „Chiclet“ malt sie vorrangig Mädchen mit Kaugummiblasen vor dem Mund. Der Kaugummi, seit der Nachkriegszeit ein Symbol für den amerikanischen Stil und Freiheit, macht auf all die Träume in uns aufmerksam, die verborgen schlummern und in unserer Zeit kaum auszuleben sind. Auch die Serie „Ich will nicht zur Arbeit gehen, weil ich es vorziehe zu schlafen…“ ist ein Seitenhieb auf das Hamsterrad, in dem wir stecken: „Jeder soll einmal nachdenken, was er wirklich tun will und wo diese Sehnsüchte auf der Strecke bleiben“, rät Esslinger. Wie viel Zeit hat man für das soziale Leben? Wie viel unterdrückt man durch plattes Konsumieren?
In der Serie „Eisheilige“ wird die Natur zum Thema: „Die Haltung ,alles ist machbar` von heute wundert mich oft“, sagt Esslinger, denn die Natur lässt sich doch nicht so einfach bezwingen.
Kritische Power durch Malerei!
Kunstverein Paradigma bis 30. November; Galerie Hofkabinett bis 31. Dezember
Foto: Chris Koller
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