Tod im Zoo

Berlin: Tierpflegerin von Moschusochsen erdrückt

Ausland
15.05.2007 17:33
Tragischer Arbeitsunfall im Zoo: Eine Tierpflegerin des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde ist am Dienstag von einem Moschusochsen getötet worden. Das teilte Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz mit. Den Angaben zufolge war der Sicherungsbalken der Gehegetür nicht vorgeschoben worden. Der Bulle konnte so in ein Vorgehege gelangen, in dem sich die Pflegerin aufhielt.

Das Tier drückte die Frau gegen ein Gitter. Mitarbeiter fanden sie kurz darauf. "Sie muss in Sekunden tot gewesen sein, der Bulle wiegt etwa 350 Kilogramm", sagte Blaszkiewitz.

Nach ersten Ermittlungen hatte die seit mehr als 20 Jahren in dem Zoo beschäftigte Tierpflegerin vergessen, die Sicherung am Gehege von Bulle "Ludovico" einrasten zu lassen. Nach Angaben des Tierparkdirektors galt die Pflegerin, die zwei Kinder hinterlässt, als "gewissenhaft und erfahren". Auch ihr Mann arbeitet als Tierpfleger in Friedrichsfelde. In dem Tierpark war es der erste tödliche Unfall dieser Art. Im Zoologischen Garten im Westteil Berlins hatte 1963 ein Elefant einen Tierpfleger erdrückt.

Beim Unfall waren keine Zoo-Besucher anwesend
Bei dem Unfall am Vormittag waren keine Besucher zugegen. Am Nachmittag wurde die Anlage wieder freigegeben. Zuvor war der Moschusochse wieder in das Gehege zu den dort lebenden drei Kühen dirigiert worden. Tierpark-Direktor Blaszkiewitz sagte: "Das Tier kann nichts dafür, für das Tier gibt es keine Konsequenzen."

Moschusochsen erinnern mit ihren nach außen gebogenen Hörnern und ihrem zottigen Fell an Rinder. Die mächtigen Paarhufer mit dem auffallenden Buckel über der Schulter sind aber mit Schafen und Ziegen verwandt. Männliche Tiere erreichen eine Schulterhöhe von bis zu eineinhalb Metern und können 400 Kilo wiegen. Ihren Namen verdanken Moschusochsen dem süßlichen Duft, den die Bullen zur Paarungszeit über den Urin ausscheiden. Sie werden während dieser Zeit zudem häufig sehr aggressiv.

Symbolbild

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