Importverbot!

Pröll stoppt gefährliche Asbest-Lawine

Österreich
23.02.2007 17:42
Aufatmen können alle besorgten Anrainer zweier Mülldeponien in Niederösterreich! Umweltminister Pröll hat sich mit aller Kraft gegen eine drohende neue Asbest-Lawine aus Italien gestemmt - und somit verhindert, dass unser Land mit 520.000 Tonnen gefährlichen Mülls zugeschüttet wird. Jetzt soll eine Gesetzesänderung folgen.

In einer Blitzaktion hat Minister Pröll dafür gesorgt, dass Österreich - genauer gesagt die Gemeinden Tattendorf und Markgrafneusiedl - nicht mit einem neuen, monströsen Asbestberg aus Italien zugeschüttet wird. "Daher habe ich die Anweisung gegeben, dass eine nötige Gesetzesänderung noch vor dem Sommer eingeleitet wird", so Pröll im "Krone"-Gespräch.

Auch wenn Deponie-Betreiber betonen, dass gebundenes Asbest unbedenklich sei, warnen Experten immer davor, dass brüchiger Schutt Asbestose und Lungenkrebs auslöst! Auch die Umweltschützer von GLOBAL 2000 begrüßen Prölls Importstopp. "Das Absurde ist, dass es in Italien keine Deponien gibt. Offenbar ist es lukrativ, gefährlichen Abfall im Ausland zu entsorgen", so GLOBAL-Sprecher Baur.

Auch Landtagsabgeordnete, Vizebürgermeisterin und Asbest-Gegnerin Karin Renner (SPÖ) zeigt sich erfreut, "dass Markgrafneusiedl vom neuen Asbestberg verschont bleibt".

Schutt wird in Tonnen und Säcken abgeladen
Bisher wurde der gefährliche Bauschutt in den niederösterreichischen Deponien Tattendorf und Markgrafneusiedl endgelagert. Als einer der Ersten lehnt Tattendorfs Bürgermeister Dieter Reinfrank das neue Mega-Projekt ab. „Wir sind ein kleiner Weinort, und bei uns sieht man nicht ein, dass die Gemeinde durch den Verkehr der Asbest-Laster zugrunde gerichtet wird“, so der Ortsvorsteher.

Beim Abladen des Bauschutts gehen die Arbeiter nicht gerade zimperlich vor. „Krone“-Leser Gernot Haas hat as Abladen der Schutt-Transporte gefilmt (siehe Foto) und dabei bemerkt, dass der giftige Müll in Plastiksäcken und Tonnen angekarrt und einfach in hohem Bogen vom Lkw geworfen wird.

Die Deponiebetreiber beteuerten zwar bei in der Vergangenheit abgehaltenen Bürgerversammlungen bereits des Öfteren, dass es sich bei dem Schutt um nicht-wasserlöslichen Asbestzement handele, ganz wohl ist den Anrainern aber trotzdem nicht, wenn das potenziell krebserregende Material auf solche Weise in die Umwelt gelangt.

„Giftiger Müll muss dort entsorgt werden, wo er entsteht!“

Schützenhilfe erhalten die besorgten Kommunalpolitiker und Anrainer von den großen Umweltschutzorganisationen Greenpeace und GLOBAL 2000. „Giftiger Müll muss dort entsorgt werden, wo er entsteht, und darf nicht über Tausende Kilometer durch Europa transportiert werden“, so Experte Herwig Schuster. Schließlich soll der Asbestmüll sogar aus dem südlichen Sizilien zu uns kommen.

Von Christoph Matzl und Krone.at

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