Amsterdam in Graz

Total legal kiffen im ersten Hanfcafé Österreichs

Österreich
14.12.2017 05:46

Der Musiker stimmt seine Gitarre, die Kaffeemaschine läuft auf Hochtouren und ein kräftig-süßlicher Geruch zieht sich durch die Räume: Zur Eröffnungsfeier des ersten Hanfcafés Österreichs gibt's Songs von 5/8erl in Ehr'n und ein gemütliches Vintage-Ambiente. In der Leonhardstraße in Graz unweit der Innenstadt eröffnete "Die Graslerei" - ein "Coffeeshop" ganz nach dem Amsterdam-Modell, aber mit einem wichtigen Unterschied, und obendrauf total legal!

Joints rauchen und entspannt Kaffee schlürfen: Das ist in der "Graslerei" deshalb erlaubt, weil das verkaufte Marihuana zu wenig Wirkstoffe aufweist, um als Droge zu gelten. Vier ehemalige Sozialarbeiter haben sich ihren Traum von einem Hanfcafé erfüllt. Ohne Hierarchie und mit viel guter Laune sind sie jetzt Unternehmer in der aufblühenden Cannabisbranche.

Bastian Knabl (26) vom Gründerteam erklärt die Idee: "Bei den Blüten, die wir verkaufen, fokussieren wir uns auf CBD, den Wirkstoff, der in Studien immer wieder als angst- und krampflösend beschrieben wird." Ihre Expertise müssen die vier aber vorsichtig vermitteln: "Wir weisen immer klar darauf hin, dass wir keine Ärzte oder Apotheker sind und nur CBD-Blüten als Aroma- und Lifestyleprodukt verkaufen."

Das Konzept basiert auf rechtlichen Schlupflöchern: "Ich finde es schön, dass wir in einem Land leben, wo alles, was nicht verboten ist, erlaubt ist. Und nachdem wir uns an die Gesetze halten, sind wir froh, dass wir das weiterhin machen dürfen", sagt Knabl. Zum einen fällt Rauchen ohne Tabak nicht unter das Tabakgesetz, zum anderen enthält das angebotene Gras ein legales Cannabinoid namens CBD und nicht das illegale und psychoaktive THC.

Weitere Tricks: Die vorgedrehten süßen Tschick tragen den harmlosen Namen "Aromastäbchen" und statt Aschenbechern stehen kleine Schlüsselchen auf dem Tisch. Ein Jurist überprüfte das Konzept. "Es ist wasserdicht", so Knabl.

Die verschiedenen Grassorten (die selbst gezüchtet werden) kosten zwischen zehn und 13 Euro pro Gramm. Das importierte Hasch - frisch aus der Schweiz - kommt auf 14,50 Euro pro Gramm, die vorgedrehten Joints belaufen sich auf fünf Euro pro Stück oder "Stäbchen".

Den ersten Gästen gefällt's deshalb, weil sie erstmals in aller Öffentlichkeit konsumieren können. Ein Gast zu krone.at: "Dass wir da im Keller sitzen, picken und dann rauchen können, ist nice."

Für die "Graslerei"-Betreiber ein wichtiger Grund für den Erfolg: "Die Community wartet schon lange darauf, dass sie sich nicht mehr verstecken muss ..."

Mit einer 6000 Euro teuren Kaffeemaschine und jeder Menge Fans feierte das Start-up die Einweihung. Und zwar so erfolgreich, dass sich Gäste bei dem Team bereits für einen Job beworben haben. "Bald werden wir zwei Mitarbeiter anstellen", sagt Bastian Knabl.

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