Datenklau flog auf

HAK-Schüler knackt in Wels Lehrer-Computer

Österreich
02.12.2017 09:55

In Welser Lehrerkreisen ist es das Thema: Ein Maturant einer Welser HAK hatte im Vorjahr auf Lehrer-Computern einen sogenannten Keyboardlogger installiert. Mithilfe dieses Programms bekam er alle Zugangsdaten der Pädagogen. In der Vorwoche flog der Datenklau auf, der Schüler meldete sich daraufhin selbst von der Schule ab.

Der Maturant hatte offenbar bereits im Vorjahr den Keyboardlogger an Lehrer-Computern in einer der beiden Welser Handelsakademien installiert. Dadurch konnte er alles protokollieren, was mittels Tastatur eingegeben wurde. Durch diese Technik sammelte der Schüler die Zugriffsdaten der Lehrkräfte, wusste also genau, mit welchen Namen und Passwörtern sich diese anmeldeten. Der Datenklau fiel erst auf, als bemerkt wurde, dass der Computer von außen gesteuert und benutzt wurde, also arbeitete, obwohl niemand davorsaß.

Selbst Notbremse gezogen
Die Schulleitung konfrontierte den Burschen in der Vorwoche mit dem Verdacht, drohte ihm die Suspendierung und ein Disziplinarverfahren an. Daraufhin zog er die Notbremse und meldete sich selbst von der HAK ab. "Er kann aber nächstes Jahr bei einer anderen Handelsakademie immer noch die Matura machen", erklärt Andrea Fürtauer-Mann vom Landesschulrat Oberösterreich den Hintergrund für diese doch sehr menschliche Lösung. Die Schule verzichtete sogar auf eine Anzeige bei der Polizei.

Dem Schüler brachte seine Spionage übrigens herzlich wenig. Obwohl er die Lehrer-Accounts vollständig durchforsten konnte, schrieb er dennoch in den meisten Gegenständen schlechte Noten. Allerdings dürfte er am Computer so eine Leuchte sein, dass er wohl auch ohne Matura einen Job findet.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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