Untreue, Bildung einer kriminellen Vereinigung (Mafia-Paragraf), Bestechung, unerlaubte Geschenkannahme - nur einige der Fakten, weswegen die Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen 34 Ex-Manager der ÖBB ermittelt. Die Causa wirft auch die Frage auf, wie Kanzler Christian Kern - er war ab 2010 ÖBB-Chef - mit den umstrittenen Deals in der Folge umging.
Laut Dokumenten, die der "Krone" vorliegen, geht es um Bildung einer kriminellen Organisation im Umfeld der ÖBB durch Ex-Manager (Namen der Redaktion bekannt). Im Zentrum der Ermittlungen steht ein mutmaßlich betrügerischer Kaufvertrag beim Erwerb der ungarischen Güterbahn.
Verluste im Millionenbereich
Den ÖBB soll wegen überhöhten Verkaufspreises ein Schaden von 700 Millionen Euro entstanden sein. Ebenfalls dubios: das Herauslösen der slowakischen Express-Gruppe aus den ÖBB. Wieder mit Verlusten im dreistelligen Millionenbereich. Außerdem sind in Italien werthaltige Immobilienfirmen gegen verlustbringende Betriebsgesellschaften getauscht worden. Auch eine dubiose ukrainische Gesellschaft soll Teil dieses Sumpfes sein.
Ermittlungen gegen Personen und Verbände
"Die Verdachtslage ist vielschichtig. Ich kann bestätigen, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen derzeit 34 bekannte Personen - sowohl Beschuldigte als auch Angezeigte - sowie Verbände führt", so die Wiener Oberstaatsanwältin Elisabeth Täubl auf "Krone"-Anfrage.
Mark Perry, Kronen Zeitung
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