Laut Bundeskriminalamt wurden von Jänner bis November 2006 sechs Fälle von Kinderprostitution bekannt. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es vier. Auch pornografische Darstellungen im Internet sind in Österreich ein Problem: Im Vorjahr wurden hier zu Lande mehr als 900 strafrechtlich relevante Online-Handlungen registriert. „95 Prozent davon haben Kinderpornografie betroffen“, sagte Helmut Sax vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte.
Pro bekanntem Delikt 1.000 unbekannte!
Etwa 2.500 bis 4.500 Männer aus Österreich haben laut Schätzungen der Organisation im Ausland Sex mit Minderjährigen. Drei Fälle werden derzeit polizeilich und gerichtlich verfolgt. Laut Polizeiexperten liegt die Dunkelziffer weit höher: Auf ein bekannt gewordenes Delikt dürften 1.000 kommen, die unentdeckt bleiben. Österreichische Sextouristen seien zunehmend in grenznahen Ländern unterwegs, heißt es weiter.
Auch „freiwillige Prostitution“ nimmt zu
International ist ein Anstieg bei der Prostitution von Buben zu bemerken, sagte Alessia Altamura von ECPAT International. Vor allem in Bangladesch, Pakistan und Indien sind sie immer häufiger Sex-Opfer. Die traditionellen Destinationen Thailand und die Philippinen werden von europäischen Kindersextouristen zunehmend gemieden - sie weichen dafür nach Indonesien oder Kambodscha aus. In westlichen Ländern wird laut ECPAT immer öfter das Phänomen der „freiwilligen Prostitution“ beobachtet: Jugendliche verkaufen ihren Körper wegen des gestiegenen Konsum- und Kaufdrucks.
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