Festnahmen, Anzeigen

Illegale Prostitution in Wiener Wohnungen: Razzien

Österreich
06.09.2017 12:21

Bei fünf Razzien in Wohnungen in Wien sind am Dienstagnachmittag acht chinesische Prostituierte angezeigt bzw. fünf von ihnen in weiterer Folge aus fremden- und strafrechtlichen Gründen festgenommen worden. Im Hintergrund war ein ganzes Netzwerk gestanden, das in besagten Wohnungen illegale Prostitution betrieben hatte - dieses konnte von der Polizei zerschlagen werden. Denn auch für die Vermieter der Räumlichkeiten setzte es Anzeigen, gegen die Hintermänner der Bande laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Der Vorwurf unter anderem: Menschenhandel.

Die Bande dürfte "seit Monaten, wenn nicht Jahren" aktiv gewesen sein, sagte Wolfgang Langer, Leiter der Meldestelle für Prostitutionsangelegenheiten in der Landespolizeidirektion Wien. Die Ermittlungen liefen jedenfalls seit mehreren Monaten. Über die Privatwohnungen gab es sowohl von Nachbarn als auch von Betreibern legaler Bordelle sowie von Kunden bereits zahlreiche Beschwerden bei der Polizei. Mehrere Freier hatten sich etwa mit Geschlechtskrankheiten angesteckt.

"Wohnungen bescheiden eingerichtet"
Die Polizei griff daraufhin am Dienstagnachmittag um 15 Uhr mit mehr als 30 Beamten zeitgleich an fünf Orten zu: Zwei der Wohnungen befanden sich im Bezirk Landstraße, jeweils eine in der Josefstadt, in Favoriten sowie in Ottakring. Es handelte sich laut Langer um "ganz normale Wohnungen, die bescheiden eingerichtet waren". Den Prostituierten stand lediglich ein Bett und ein Kasten zur Verfügung. Die Zimmer waren jedoch sauber, fügte Langer hinzu. Vier der illegalen Bordelle wurden daraufhin an Ort und Stelle polizeilich geschlossen.

Bordelle in Sexanzeigen im Netz beworben
Beworben wurden die illegalen Bordelle über Sexanzeigen im Internet in erster Linie als Massageinstitute. Auch durch Mundpropaganda und über einschlägige Online-Kontaktbörsen wurden Freier angelockt. Von den acht angezeigten Prostituierten im Alter zwischen 25 und 50 Jahren wurden fünf aus fremden- und strafrechtlichen Gründen festgenommen. "Wir haben auch konkrete Fälle von Menschenhandel aufgedeckt", betonte Langer. Die Frauen waren teilweise Opfer von Zwangsprostitution und mussten ihre gesamten Einnahmen abliefern.

Für die Vermieter der Wohnungen - bei ihnen handelt es sich teilweise um chinesische, teils um österreichische Staatsbürger - setzte es ebenfalls Anzeigen, unter anderem wegen Menschenhandels, Zuhälterei, illegaler Prostitution in Wohnungen, fehlender Gesundheitsuntersuchungen, gefälschter Ausweise und wegen illegalen Aufenthalts. Überdies wurden in den Räumlichkeiten jeweils Bargeldbeträge in Höhe von mehreren Hundert Euro sichergestellt.

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