Tiertransport-Unfall

Florianer Mesner gewährt überlebendem Huhn Asyl

Oberösterreich
05.07.2017 13:05

Nach dem spektakulären Unfall eines Tiertransporters am Dienstag auf der A1 gibt es zumindest für eine Henne nun ein Happy End. Das kluge Federvieh hatte sich im Unterbau eines Feuerwehrautos versteckt und war nach dem Einsatz aus dem Zeughaus St. Florian in einen Garten geflüchtet, wo es eingefangen wurde. Mesner Georg Windtner (74) nahm das Huhn zu sich, will ihm ein lebenslanges Gnadenbrot gewähren!

Es ist eine schöne Geschichte, wie sie normalerweise nur in rührseligen Märchenfilmen erzählt wird. Im allgemeinen Tohuwabohu des Tiertransporter-Unfalls am Dienstag hatte sich die kluge Henne ausgerechnet im Unterboden eines Feuerwehrautos versteckt. Wie berichtet, war auf der A1 in Fahrtrichtung Wien, aufgrund eines kurzen Sekundenschlafes des Lenkers, ein mit 7500 Hühnern beladener Lkw mit einem Brückenpfeiler touchiert. Bei dem Anprall wurde die rechte Seite des Schwertransporters aufgerissen und ein großer Teil der Transportboxen auf die Fahrbahn geschleudert. 120 Feuerwehrleute versuchten anschließend stundenlang rund 3000 herumirrende Tiere einzufangen. Als die Einsatzkräfte zum Schluss kamen, alle Ausreißer geborgen zu haben, fuhren sie zurück in ihre Depots. Dass die Feuerwehr St. Florian aber einen blinden Passagier mit an Bord hatte, ahnte niemand.

Findling "Lisl"
Während die Männer ihre Geräte säuberten und verstauten, verließ die Henne plötzlich ihren Unterschlupf und flüchtete aus dem Zeughaus in Richtung des Nachbargartens. "Der Nachbar hat angerufen, dass bei ihm ein wildfremdes Hendl ist und gebeten, dass wir es einfangen", sagt Feuerwehr-Chef Roland Winkler. Er alarmierte sofort seinen Kameraden, den 74-jährigen Mesner Georg Windtner, von dem er wusste, dass dieser selbst Hühner hält. "Wir haben das Tier gemeinsam eingefangen und der Georg hat es bei sich aufgenommen", so Winkler.
Der Mesner kümmert sich nun um den Findling und will ihm lebenslanges Asyl gewähren. Windtner: "Meine Tochter hat es sofort Lisl getauft, das Hendl ist zwar noch ein wenig verschreckt, hat aber schon gefressen und getrunken, offenbar fühlt es sich bei mir ganz wohl!"

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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