Ausgaben gestiegen

Nachhilfe kostet Tiroler Eltern 6,4 Millionen Euro

Tirol
02.06.2017 07:00

13.000 Tiroler Schüler haben in diesem Schuljahr Nachhilfe in Anspruch genommen. Die finanzielle Belastung für die Eltern ist groß. Laut neuer Erhebung der Arbeiterkammer (AK) sind die Ausgaben für Nachhilfe stark gestiegen. In Summe investieren Tirols Familien 6,4 Millionen Euro. Die AK-Studie zeigt aber auch, dass sich Nachmittagsbetreuung positiv auf den Lernerfolg auswirkt.

Von den rund 85.000 Tiroler Schülern nehmen 13.000 während des Schuljahres oder in den Sommerferien Nachhilfe in Anspruch. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent. Zwar sei der Anteil heuer etwas gesunken, rechnet AK-Präsident Erwin Zangerl vor, doch die finanzielle Belastung für die betroffenen Eltern steige.

680 Euro im Schnitt

Laut AK-Erhebung erhielten 8500 Kinder und Jugendliche bezahlte Nachhilfe. Im Durchschnitt wurden pro Schulkind 680 Euro für den Extra-Unterricht ausgegeben. Das sind um 60 Euro mehr als im vergangenen Jahr. In den meisten Fällen (42%) wenden sich Eltern an Nachhilfeinstitute, 35 Prozent engagieren einen Lehrer, 22 Prozent vertrauen auf Studenten.

Sorgenfach Mathematik

Das absolute Sorgenfach ist Mathematik. Sechs von zehn Schülern brauchen in dieser Disziplin Hilfe. Vier von zehn Schülern brauchen Nachhilfe in einer Fremdsprache und ein Viertel im Fach Deutsch.

Im Schulvergleich sind die Mädchen und Buben der AHS-Oberstufe am häufigsten (27%) beim Nachhilfelehrer, gefolgt von den Schülern der AHS-Unterstufe. Immerhin 3 Prozent der Volksschüler brauchen ebenfalls Extra-Lektionen.

Nachmittagsbetreuung wirkt

Seit dem Jahr 2008 beobachtet die Arbeiterkammer die Entwicklung. In dieser Zeit hat sich mit der Einführung der schulischen Nachmittagsbetreuung Entscheidendes getan. Zangerl: "Unsere jährliche Erhebung zeigt nun auch deutlich, dass sich schulische Nachmittagsbetreuung und Förderunterricht positiv auf die Lernerfolge auswirken und der Nachhilfebedarf sinkt." Demnach brauchen Kinder ohne Nachmittagsbetreuung doppelt so oft Nachhilfe wie jene, die betreut werden. Zangerl sieht die langjährigen Forderungen nach dem Ausbau dieser Angebote damit bestätigt: "Nachmittagsbetreuung erspart den Familien viel Stress und Kosten."

Eltern überfordert

Erstmals wurde auch erhoben, wie Eltern beim Lernen helfen. In 86 Prozent der Fälle sind es die Mütter. Bei jedem dritten Schulkind geben Eltern aber an, dass sie fachlich überfordert sind. Die zeitliche Belastung ist für 37 Prozent "hoch", der Stress für jeden Dritten. Die Eltern wünschen sich mehr kostenlose Nachhilfeangebote und mehr Zeit, um mit den Kindern den Lehrstoff zu üben.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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