Von Verlag gefeuert

Zeichner versteckte in Comic religiöse Botschaften

Ausland
11.04.2017 19:22

Wegen einer Reihe von versteckten politischen und religiösen Botschaften hat ein Comic-Zeichner in Indonesien seinen Job verloren. Der muslimische Künstler Ardian Syaf hatte in einen Comic der amerikanischen "X-Men"-Serie Anspielungen auf die bevorstehende Gouverneurswahl in der Hauptstadt Jakarta eingebaut, wo in einer Stichwahl die Entscheidung zwischen einem Christen und einem Muslim fällt.

Kritiker werfen Syaf vor, mit seinen Zeichnungen Stimmung gegen den amtierenden christlichen Gouverneur Basuki Tjahaja Purnama zu machen. Der US-Verlag Marvel, bei dem die "X-Men"-Comics erscheinen, entschuldigte sich. Der Zeichner erklärte am Dienstag: "Meine Karriere ist vorbei. Das ist die Folge meines Handelns. Und ich stehe dazu."

In dem Superhelden-Comic "X-Men Gold#1" ist unter anderem eine Figur zu sehen, auf deren T-Shirt die Aufschrift "QS: 5:51" prangt. Das ist eine Anspielung auf Sure 5, Vers 51 des Koran. Darin heißt es: "Ihr, die ihr glaubt: Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Freunden!" Manchmal wird das letzte Wort auch als "Führer" oder "Schutzherren" übersetzt.

Darin wird nun ein Aufruf gesehen, den amtierenden Gouverneur nicht wiederzuwählen. Dieser ist ein enger Vertrauter des amtierenden Präsidenten Joko Widodo und steht derzeit wegen angeblicher Verhöhnung des Koran vor Gericht.

Für Aufregung sorgte außerdem eine antisemitische Referenz auf die jüdische Superheldin Kitty Pryde sowie Codes (212), die sich auf eine im Dezember 2016 abgehaltene Großkundgebung von Islamisten gegen den Gouverneur in Jakarta beziehen.

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