Mit Roboterkamera

Fressverhalten seltener Tiefseekraken gefilmt

Wissenschaft
11.04.2017 14:06

Mithilfe von Tiefseerobotern ist es Meeresbiologen nach eigenen Angaben erstmals gelungen, den Riesen-Tiefseekraken (Haliphron atlanticus) beim Fressen zu filmen. Das Team aus Kiel und den USA belege damit, dass das Tier sich zumindest teilweise von Quallen ernähre, teilte das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mit.

Tiefseeroboter filmten die schwer auffindbaren Tiere während einer Expedition in der Bucht vor Montery und vor Hawaii. "Die Art lebt in der Tiefsee und ihre Lebensweise ist bisher kaum bekannt", so der Kieler Meeresbiologe Henk-Jan Hoving. Eine der Kraken habe eine große Qualle in seinen Armen festgehalten, sagte der Wissenschaftler.

Daraufhin untersuchte das Team älteres Bildmaterial und stellte fest, dass ein weiteres Exemplar ebenfalls eine Qualle in seinen Fangarmen hielt. Im Magen von fünf toten Kraken entdeckten die Experten ebenfalls Quallen. Diese Ergebnisse ließen den Schluss zu, dass die Weichtiere für den Tiefseekraken einen wichtigen Teil des Speisezettels ausmachen.

Weibchen können bis vier Meter lang werden
Haliphron atlanticus gehört nach Geomar-Angaben der Forscher aus Kiel und vom Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) in Kalifornien, die ihre Analysen im Journal "Scientific Reports" präsentierten, zu den größten bekannten Krakenarten. Weibchen könnten bis zu vier Meter lang und bis zu 75 Kilogramm schwer werden, während die Männchen nur knapp 30 Zentimeter messen.

Über die Lebensweise der Tiere ist wenig bekannt. MBARI-Wissenschaftler haben die Spezies in den vergangenen 27 Jahren nur dreimal lebend gesichtet. Häufiger sind die Kraken dagegen tot in den Netzen von Trawlern gefundenen worden.

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